20.01.2012 - Freiburger BarockConsort im Zeughaus

Das Freiburger BarockConsort hat sich...

auf die kleineren Ensemble-Besetzungen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts spezialisiert und widmet sich am Sonntag, 29. Januar 2012, in seinem ZeughausKonzert einem der frühbarocken Meister, der sich auf eben diese Formationen in ganz be-sonderer Weise verstand: Johann Heinrich Schmelzer, der als exzellenter Geigenvirtuose und Tonsetzer 1679 zum habsburgischen Hofkapellmeister aufrückte und somit das überragende musikalische Amt bekleidete, das das Kaiserreich zu vergeben hatte. Die Berufung kam nicht von ungefähr: Schmelzer hatte bereits dreißig Jahre für den Hof gearbeitet, war geadelt und mit mehreren goldenen Ketten beschenkt worden. Ein Reise-Tagebuch von 1660 nennt ihn den "berühmten und fast vornehmsten Violist in ganz Europa, der auf seiner Geigen den Weltwundern selbsten verwunderlich worden".
 
Neben einer großen Anzahl geistlicher Werke schrieb Schmelzer vor allem Bühnen und Ballettmusik und veröffentlichte mehrere Sammlungen mit Instrumentalmusik für unterschiedliche Besetzungen. Seine Instrumentalwerke sind durch eine stark gestische Qualität geprägt, die der Musik Bildhaftigkeit verleiht und wohl von dem Musikdramatiker und Ballettmusiker Schmelzer ihre Inspiration erhalten haben dürfte.
 
Bei der Werkauswahl für dieses Konzert handelt es sich um eine bunte Kombination aus musikalischen "Neuausgrabungen" und bekannten Stücken, mit denen die zehn Musiker des Freiburger BarockConsort, darunter Petra Müllejans und Hille Perl, in der internationalen Musikszene große Erfolge feiern. Das Ensemble hat inzwischen sämtliche Werke seines Zeughaus-Programms für den Katalog des Labels harmonia mundi aufgenommen. Die CD wird  2012 erscheinen.
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