06.06.2012 - Ordnungsdezernent auf Streife

Der Neusser Beigeordnete Stefan Hahn ging jetzt...

als Ordnungsdezernent gemeinsam mit den beiden Kollegen vom Kommunalen-Service-Dienst (KSD) Michael Kraus und Holger Gutsche und deren Leiter Uwe Neumann in der Neusser Innenstadt auf Streife. Auf ihrer Runde schauten sie zum Beispiel nach Trinkgelagen und kontrollierten an den Bushaltestellen, dass Nutzer des ÖPNV nicht belästigt werden. Überdies entfernten sie Glasscherben, die im Stadtgarten auf dem Gehweg lagen.  Stefan Hahn, der sich auch selber bei allen Aktivitäten des KSD – in  entsprechender Uniform eingekleidet – beteiligte, betonte die Wichtigkeit des Service-Dienstes für Neuss: „Die Mitarbeiter des KSD haben eine große Verantwortung und setzen sich vorbildlich für das Wohl der Neusser Bürgerinnen und Bürger ein. Dadurch sorgen sie definitv für mehr Sicherheit in Neuss“. Wenngleich regelmäßiges körperliches Training für KSD-Beschäftigte selbstverständlich ist, lässt sich das Aufgabenfeld mitnichten allein durch physische Präsenz charakterisieren. Vielmehr sind  Einfühlungsvermögen, Psychologie und Verhandlungsgeschick gefragt, um bei den Menschen eine Verhaltensänderung herbeizuführen.
„Ganz entscheidend ist die persönliche Ansprache. Wenn ich den Leuten zuerst irgendetwas von Paragraphen erzähle, ge-gen die sie durch ihr Verhalten verstoßen, schalten die meisten sofort ab oder werden sogar aggressiv, da sie durch das Zitieren eines Gesetzestextes keine Einsicht in ihr Fehlverhalten finden“, sagt Michael Kraus. Besser sei es konkret aufzuzeigen, was womöglich durch falsche Verhaltenweisen ausgelöst wird. So forderte er zum Beispiel einen Jugendlichen auf, nicht mehr unentwegt auf den Boden zu spucken, da dies für andere Menschen sehr abstoßend sei. „Als ich ihn dann noch darauf aufmerksam machte, dass das Rumspucken bei den Mädchen eher Ekelgefühle als Zuneigung auslöst, hatte ich ihn überzeugt“, so Kraus schmunzelnd.
Nicht immer kommt es zu solch konstruktiven Gesprächen. Bisweilen müssen sich die KSD-Mitarbeiter um die Beseitigung von Vandalismusfolgen kümmern. Wie etwa im Fall einer angezündeten Sitzbank unweit des Hamtors. Dort konnten die KSD-Mitarbeiter nur noch die nicht verbrannten Schrauben entfernen und die Reste der Bank so sichern, dass sich keiner daran verletzt. „Das ist natürlich sehr ärgerlich, aber immer und überall können wir leider auch nicht sein“, sagt KSD-Leiter Uwe Neumann.
Für Bürgermeister Herbert Napp und die Mitglieder des Verwaltungsvorstands steht einmal im Jahr ein „Service-Tag“ im Kalender, an dem die Chefs ihren Job nicht vom Schreibtisch aus, sondern am Arbeitsplatz ihrer Mitarbeiter erledigen. Sinn und Zweck der Aktion: Kunden- aber auch Mitarbeiterzufriedenheit sollen ausgetestet werden. Den Auftakt hat Bürgermeister Napp im vergangenen Februar gemacht, als er sich mit Politessen um Verkehrsangelegenheiten in der Innenstadt gekümmert hat.
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