27.06.2012 - Naive Kunst aus Polen

Ab dem 15. Juli dieses Jahres wird...

im „Feld-Haus – Museum für populäre Druckgrafik“, auf der Berger Stra-ße 5 in Neuss, neben der Dauerpräsentation der bunten Bilderbögen, Grußkärtchen, religiösen Ensembles und Öldruckdevotionalien, die man üblicherweise an jedem Wochenende zwischen 11 und 17 Uhr besichtigen kann, eine aktuelle Ausstellung zu sehen sein, die wie eine thematische Erweiterung wirkt: Mit unverstelltem Blick – Naive Kunst aus Polen wird bis zum 7. Oktober 2012 in dem eingangs näher beschriebenen und lokalisierten Gebäude zu besichtigen sein – und wer sich noch an die große Naiven-Präsentation des Clemens-Sels-Museums aus dem Jahre 2009 erinnern kann, wird gewiss mit ganz besonderer Vorfreude die Exponate erwarten, die jetzt im Feld-Haus Wände und Räume zieren. Die Bandbreite dessen, was wir »mit unverstelltem Blick« sehen dürfen, ist überaus beeindruckend. Nikifor etwa, auf den der Begriff des »Naiven« in jeder Hinsicht zu gelten scheint, sah Dinge, die das »geschulte« Auge nur mit sanfter Gewalt wahrzunehmen bereit ist: Auf Zigarettenschachteln (ähnliches konnte Picasso), Fotopapier, Plakatresten und anderen Bildträgern praktizierte er Stadtansichten, religiöse Motive und Architekturen, die heute ebenso zu den Klassikern gehören wie die frechen oder dämonischen, immer aber suggestiven Standbilder seines Landsmannes Adam Zegadlo, die düsteren heidnischen Gottheiten und wüsten Teufel eines Szczepan Mucha oder auch die Heiligenlegenden der einfallsreichen Bäuerin Katarzyna Gawlowa. Insgesamt sind im Feld-Haus die Kreationen von mehr als zwei Dutzend Kunstschaffenden zu besichtigen, die sich ihr Stelldichein aus einem ganz aktuellen Anlass geben: Mit unverstelltem Blick – Naive Kunst aus  Polen ist einer der Beiträge zu der großangelegten Konzeption »Klopsztanga. Polen Grenzenlos NRW 2012«, die mit Vorträgen, Theateraufführungen und Performances in insgesamt zwanzig Städten unseres Landes die seit jeher bewundernswerte kreative Vielfalt unserer Nachbarn inszeniert.
Das Feld-Haus verdankt seinen Namen nicht allein seiner geografischen Position auf dem freien Feld zwischen der Insel Hombroich und der Raketenstation in Neuss, sondern vor allem seiner Widmungsträgerin, der großen Neusser Museumsdirektorin, Sammlerin und Mäzenin Irmgard Feldhaus (1920-2010), die noch kurz vor ihrem Tode das Vergnügen hatte, den Bau des Künstlers und Architekten Per Kirkeby einzuweihen und zu sehen, wie sich das Innere in einen »Schau=Platz« jener populären Druckgrafiken verwandelte, die sie im Laufe einer jahrzehntelange Kleinarbeit zusammengetragen und schließlich der Stadt Neuss übereignet hat.
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Laufzeit der Ausstellung
15/07/12 - 07/10/12

Öffnungszeiten
samstags und sonntags, 11-17 Uhr

Ort der Veranstaltung
Feld-Haus - Museum für populäre Druckgrafik, Dependance des Clemens-Sels-Museums Neuss, Berger Weg 5, 41472 Neuss (Auf dem KirkebyFeld zwischen der Insel Hombroich und der Raketenstation)

Eintritt
2.- Euro, ermäßigt 1.- Euro

Öffentliche Führungen:
Sonntag, den 5.08 und den 2.09.2012, jeweils um 11.30 Uhr
Sonntag, den 30.09, um 11.30 Uhr  - Öffentliche Führung, im Anschluss Vor-trag der Dipl.- Restauratorin Kerstin Remme zur Restaurierung und zu maltechnischen Besonderheiten zweier Gemälde von Wladislaw Rybkowski.

Ein Mal-Workshop für Kinder findet am 8.09. von 15-16.30 Uhr im Clemens-Sels-Museum Neuss statt.

Veranstalter
Clemens-Sels-Museum Neuss, Am Obertor, 41460 Neuss, www.clemens-sels-museum.de