23.07.2012 - Neue Grünanlage am Romaneum
Nachdem die letzten Baumaterialien verschwunden sind, wird jetzt mit der Gestaltung...
...des Areals hinter dem Romaneum begonnen. Zwischen dem neuen innerstädtischen Gebäude und Hessentordamm entsteht ein kleiner Park mit Fußweg und Sitzgelegenheiten, der überdies die alte Stadtmauer und deren Verlauf verdeutlicht.
In Richtung Süden führt ein gepflasterter Fußweg entlang der freigelegten alten Stadtmauer bis zum Eingang des Kehlturms. Dort öffnet sich der Weg und mündet in eine platzartige, befestigte Fläche mit einer Sitzmauer, die zum Beispiel als Aufenthaltsort für Vorträge bei Stadtführungen genutzt werden kann.
Die Verbindung zum Kehlturm wird rechts durch einen Stichweg zur alten Stadtmauer unterbrochen. Über drei Stufen gelangt der Besucher auf das niedriger gelegene Niveau der alten, freigelegten Stadtmauer. Dort weitet sich der Weg auf und bietet so Raum, die Mauer in kompletter Länge zu besichtigen. Sitzstelen laden auch hier zum Verweilen ein. Links des Stichweges entsteht eine weitere kleine platzartige Fläche mit Sitzmauern, die die Bürgerinnen und Bürger zur Erholung einladen. Der bereits bestehende Ahornbaum bleibt bis zum Ausbau der Straße ‚Hessentordamm’ erhalten. Im Rahmen dieser Straßengestaltung pflanzt das Neusser Grünflächenamt sieben weitere Alleebäume und Hecken, die abschnittsweise die Fläche zum Hessentordamm begrenzen. Diese neue Baumreihe rahmt die kleine Parkfläche ein und schafft durch die Vertikalität eine räumliche Anbindung an das Romaneum. Für Radfahrer bietet die Erschließung der bisher ungenutzten Fläche schon bald eine neue Anbindung vom Neusser Markt bis zur Straße Am Kehlturm. Die Kosten für die Neugestaltung betragen etwa 110.000 Euro. 50 Prozent davon kommt als Zuschuss von der Städtebauförderung.
Der Kehlturm und die alte Stadtmauer sind wichtige historische Punkte der Quirinusstadt. Die freigelegte, alte Stadtmauer stammt aus der Zeit um 1200 n. Chr. Zentraler Punkt der halbkreisförmigen Anlage ist der Kehlturm. Der Turm war ursprünglich eine Geschützbastion der mittelalterlichen Stadtmauer am Schiffslandeplatz des damaligen Rheinarms (genannt KALLE oder KEHL). Er kann über einen Verbindungsweg aus dem Romaneum begangen werden und bietet so einen Aussichtspunkt nach Westen in Richtung Hafen und Rennbahn. Durch eine geschwungene Wegeführung und sanfte Erdmodellierungen stellt die neue Grünfläche einen guten Kontrast zum geradlinig gestalteten Romaneum dar. Im Mittelalter stand die Fläche hinter der Stadtmauer, wie sie heute noch beim Kehlturm zu finden ist, für die Grenze zwischen der Landschaft außerhalb und dem Leben in der Stadt. Angelehnt an diese ursprüngliche Funktion, soll die Anlage als ruhige und offene Fläche gestaltet werden. Mit ruhiger und zurückhaltender Gestaltung sollen sie als zentrale Punkte wieder hervorgehoben und als Neusser Wahrzeichen erkennbar sein.
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