20.08.2012 - Anschlussstelle Floßhafenstraße
Der Willy-Brandt-Ring verbindet seit seiner Eröffnung im Jahre 1998 die Hammer Landstraße mit der Düsseldorfer Straße...
...und stellt die Verbindung zwischen der B1, Abfahrt Neuss-Hafen, und der Autobahnauffahrt Meerbusch (A52) her. Dabei übernimmt er auch die Funktion einer östlichen Umfahrung der Innenstadt und führt zu Entlastungen im innerstädtischen Straßennetz. Die Floßhafenstraße als Hauptverkehrsstrasse übernimmt die Verteilung des Verkehrs im Neusser Hafengebiet und dient gleichzeitig als Zubringer aus dem Stadtzentrum. Durch die enormen Wachstumsraten im trimodalen Güterumschlag über Wasser, Schiene und Straße im Neusser Hafen ist die Leistungsfähigkeit der innerstädtischen Straßen zur Anbindung des Hafens bereits teilweise überschritten. Durch den direkten Anschluss der Floßhafenstraße an die L137 (Willy-Brandt-Ring) kann zukünftig eine leistungsfähige Anbindung des Neusser Hafengebietes an das regionale Straßennetz gewährleistet werden.
Im Mai 2011 haben die Arbeiten daran begonnen. Von der Floßhafenstraße wurden Auf- und Abfahrtsrampen an den Willy-Brandt-Ring gebaut. Für den Bau der Abfahrtsrampe aus Richtung Hammer Landstraße wurde die Fahrbahn des Willy-Brandt-Rings um eine Ausfädelspur erweitert. Die Rampe führt entlang von Stützwänden und mündet zwischen den Brücken des Willy-Brandt-Rings und der Bahnstrecke in die Floßhafenstraße. Die westliche Auf- und Abfahrtsrampe beginnt nach der Brücke des Willy-Brandt-Rings über die Floßhafenstraße und mündet mit einer Ausbaulänge von 180 Meter in die Floßhafenstraße.
Die Arbeiten liegen derzeit im Zeitplan, die Fertigstellung ist für Dezember dieses Jahres vorgesehen. Die Straßenbauarbeiten auf der Floßhafenstraße und im Einmündungsbereich der Tilsiter Straße sind weitestgehend abgeschlossen. Hierzu wurde über einige Wochen eine aufwendige Ampelanlage installiert und mit dem Betrieb der Hafenbahn abgestimmt. Nach Fertigstellung der Ingenieur-Bauwerke und dem Abklingen der Setzungen der Bodenmasssen werden die Anschlussrampen endgültig hergestellt. Baukosten alleine für den Ingenieurbau rund 3,875 Millionen. Jetzt erfolgt noch die Umgestaltung des Knoten Willy-Brandt-Ring/Hammer Landstraße sowie des P+R Parkplatz. Im Vorfeld und auch während der Bauarbeiten wurden umfangreiche Neu- beziehungsweise Umverlegungen von Versorgungsleitungen erforderlich. (Strom, Telekommunikation, Beleuchtung/LSA). Insgesamt wurden rund 9500 Meter Kabel verlegt.
Bei dem Brückenbauwerk „An der Hammerbrücke“ handelt es sich um eine Spannbetonbrücke mit 16,60 Meter Spannweite und neun Meter Breite, die in einer Richtung verschiebbar gela¬gert ist. Die Durchfahrtshöhe beträgt 4,5 Meter Diese Brücke ist auf 14 Bohrpfählen mit einer Maximallänge von etwa 19 Meter gegründet. Rund 430 Kubikmeter Beton sowie 53 Tonnen Be¬tonstahl für die Fundamente, Widerlager und Überbau und drei Tonnen Spannstahl für den Überbau wurden verarbeitet. Die Baukosten alleine für das Brückenbauwerk belaufen sich auf etwa 600.000 Euro.
Die Gründung der drei Stützwände ist zum Teil auf Bohrpfählen erfolgt bei niedriger Gründungsbreite und bei größerer Gründungsbreite auf Rüttelstopfverdichtung. Die Gesamtlänge aller Stützwände beträgt rund 375 Meter.
ca. 6,80 m max Höhe
ca. 1,05 m min. Höhe
41 Stück Bohrpfähle mit einer Länge von ca. 6 m
ca. 3145 m Rüttelstopfverdichtung (Baugrundverbesserung ca. 700 m²)
ca. 700 m² Bodenaustausch d = 50 cm
ca. 1900 m³ Beton wurde verarbeitet
ca. 206 t Betonstahl wurde verarbeitet
ca. 5900 m³ Erdmassen bewegt (ausgehoben)
ca. 6200 m³ Erdmassen bewegt (eingebaut)
ca. 2690 m² Verbau (Spunddielenverbau und
Trägerbohlwand)
Bei der Stützwand 1 und 2 unterquert eine Ferngasleitung die Stützwand. Dies bedeutet einen erhöhten Koordinationsaufwand, da die Gründungsarbeiten für die Stützwände in einem engen Zeitraum erledigt werden mussten.
Bei der Stützwand 3 wurde im Bereich der Auffahrt zur Floßha¬fenstraße ein Betonfundament gefunden, das wahrscheinlich von einem ehemaligen Gebäude stammt. Dieses musste bei den notwendigen Rammarbeiten durchstoßen werden und später abgebrochen und entsorgt werden. Die Baukosten für die Stützwände betragen etwa drei Millionen Euro.
Zum Schutz der Versorgungsleitungen wurden Bauwerke für rund 250.000 Euro errichtet.
ca. 835 m² Spundbohlenverbau
ca. 300 m³ Bodenaushub
ca. 140 m³ Beton wurde verarbeitet
ca. 22 t Betonstahl verarbeitet
ca. 200 m³ Bodeneinbau
Die gesamten Gründungsarbeiten wurden vom Kampfmittelräumdienst auf Bombenverdacht hin untersucht. Dafür wurden rund 10.000 Meter Sondierungsbohrungen durchgeführt. Dazu kommt noch das Umsetzen der Lärmschutzwand bei der Auffahrt zum Willy-Brandt-Ring. Für das Umsetzen der Lärmschutzwand entstehen Kosten von etwa 25.000 Euro
Baukosten:
Straße/Kanal/Ingenieurbau: 5,3 Millionen
voraussichtliche Gesamtbaukosten: 6,4 Millionen Euro
voraussichtliche Gesamtkosten (einschließlich Lichtsignalanlage, anteilige Kosten Versorgungsunternehmen, Gutachter, Grünanlagen, Grunderwerb, Beschilderung): 9,2 Millionen Euro.
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