17.12.2012 - Rathaus arbeitet klimaneutral
Beigeordneter Christoph Hölters und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke ...
...Neuss und Geschäftsführer der gc Wärmedienste GmbH, Heinz Runde, stellten jetzt gemeinsam eine neue Heizungsanlage inklusive eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) und einer Absorbtionskältemaschiene im Keller des Neusser Rathauses vor.
Nach dem Motto „aus Wärme Kälte schaffen“ nutzt das System entstehende Abwärme aus dem BHKW, um die Räume im Sommer zu kühlen und im Winter zu beheizen. „Die energetische Sanierung der haustechnischen Anlagen ist ein wesentlicher erster Schritt zu einem vollständig klimaneutralen Betrieb des gesamten Rathauses“, sagt Christoph Hölters. Durch den Einsatz von hocheffizienter Technik für die Erzeugung von Wärme und Kälte – ein Teil des Strombezugs, etwa 430.000 Ki-lowattstunden pro Jahr, wird zudem durch Eigenerzeugung ersetzt – konnten die Primärenergieeinsätze deutlich verringert werden. Der restlich bezogene Strom ist regenerativ und stammt aus Wasserkraftwerken. Gemäß seiner Zertifizierung ist er damit ebenfalls klimaneutral. Jährlich ergibt sich so eine CO2-Einsparung von etwa 333 Tonnen. „Damit erfüllt das Rathaus eine erst unlängst erlassene EU-Energieeffizienzrichtlinie und übernimmt eine Vorbildfunktion – und trägt schließlich auch einen wichtigen Teil zur Energiewende bei“, so Hölters weiter.
Die Umsetzung der Anlage erfolgte durch die Stadtwerke-Tochter „german contract“ in Kooperation mit dem Technischen Gebäudemanagement der Stadt und mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 184.438 Euro „Gerade in Zeiten steigender Energiepreise wird das Thema Energieeffizienz immer wichtiger. Moderne Gebäudetechnik zum Wärmen und zum Kühlen hilft bares Geld zu sparen. Wir freuen uns, dass wir unser Know-how auf diesem Gebiet im Rathaus unseres Hauptgesellschafters einbringen können“, sagt Heinz Runde.
Zurzeit wird geprüft, anstelle des herkömmlichen Erdgases zum Betrieb des BHKW und der Wärmeerzeuger ebenfalls zertifiziertes Biogas, zum Beispiel aus der Biogasanlage in Hoisten ein-zusetzen. Dort produzieren die Landwirte Königs und Nellen Biogas, welches die Stadtwerke in ihr Netz einspeisen könnten.
Mit diesem zweiten Schritt wäre das Ziel eines „vollständig klimaneutralen Betriebes“ des Neusser Rathauses erreicht. Betriebswirtschaftlich zeigt sich, dass die Investitionskosten in Höhe von 229.600 Euro durch geringere Betriebskosten zu einer schnellen Amortisation des BHKW nach etwa zwei und der Absorberkälteerzeugung nach rund drei Jahren führt. In der Folge sind bei einer geplanten Nutzungsdauer von mindestens 15 Jahren ganz erhebliche Einsparungen – nicht zuletzt, weil künftige Steigerungen der Energiepreise abgefedert werden – in Höhe von etwa 933.000 Euro zu erzielen. Dem gegenüber steht eine Gesamtinvestition von 703.430 Euro für die sanierte Haus-technik. Die Bemühungen, den Verbrauch von Energie weiter zu senken laufen indes weiter. Im Fokus der Verantwortlichen steht zum Beispiel die Wärmedämmung der Gebäudehülle. Überdies bieten die elektrischen Betriebsmittel, wie zum Beispiel die Beleuchtung, weitere Ansatzpunkte zur energetischen Optimierung.
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