17.01.2013 - Talente laden zum Theaterbesuch ein

Doch dazu haben die 15 jungen Leute in der Alten Post keine Zeit: Ganz nach dem Titel ihres ausgewählten Stückes „Wie es euch gefällt“ haben sie sich für Probenarbeit entschieden. Sie feilen intensiv an einer Wiederaufnahme der Shakespeare-Inszenierung und investieren dafür gerne viel Zeit und Fleiß. „Die kleine Compagnie“ bringt Sophia, Stephan, Ella, Jakob, Dennis, Jan-David, Sophie, Alina, Laura, Alexi, Lelia, Gabriel, Ariana und Guido zusammen. Als Schüler und Studenten mit Bühnen-Ambitionen haben sie sich dem locker gewobenen Netzwerk der Compagnie angeschlossen und lernen hier in einer altersgemischten Gruppe was es bedeutet, Schauspielerin oder Schauspieler zu sein, Potenziale zu entdecken und zu entfalten.
„Die Compagnie formiert sich immer wieder neu. Wer gerade mitmachen möchte, ist dabei, wer gerade aus Prüfungs- oder anderen Gründen keine Rolle übernehmen kann, setzt ein Jahr aus oder hilft vielleicht bei der Plakatgestaltung oder anderen Aufgaben“, sagt Dozentin Jale Maria Gönenc. Seit zehn Jahren vermittelt sie diesem lebendigen Ensemble, dass  Schauspielerei  Spaß macht, aber auch „ein harter Beruf ist, der viel Handwerk und vor allem ein enormes Organisationstalent erfordert.“ Alle Teilnehmer nicken lächelnd. Sie arbeiten an ihren Rollen, kümmern sich aber auch um Maske, Kostüme, Requisiten und müssen vor allem ihre vielen anderen Aufgaben und Verpflichtungen mit der Theaterarbeit unter einen Hut bringen. Das führt zu einer realistischen Einschätzung des Berufsziels, das beispielsweise für Stephan schon sehr konkret geworden ist. Er ist seit Gründung der Compagnie und der ersten Aufführung von „Romeo und Julia“ mit dabei, wogegen Sophia nun zum ersten Mal teilnimmt und sich ganz allmählich ein Bild von der Bühnenarbeit machen kann.  „Ich spiele einfach gerne“, lautet Jan-Davids kurze und plausible Begründung dafür, dass er überzeugend  in der Rolle des „Oliver“ innerhalb von anderthalb Stunden einen Persönlichkeitswandel durchläuft. So wie er möchten mehrere Ensemble-Mitglieder  später am Theater arbeiten als Schauspieler, Dramaturg oder Regisseurin.
 „Theater ist Schweiß, 90 Prozent besteht aus Wiederholung und die Konkurrenz ist groß“, sagt Jale Maria Gönenc unverblümt.  Sie muss es wissen: Seit 1997 lebt sie als freischaf¬fende Regisseurin in Köln. Ausgebildet wurde sie als Schauspielerin und Regisseurin in Bergisch-Gladbach und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Engagements führten sie nach Köln, Frankfurt, Dresden, Wien und Düsseldorf. Seit 2002 ist sie Mitglied der „Schauspielcompagnie“.
Wenn Zuschauer wenig von aller Mühe mitbekommen, wenn das Spiel leicht, selbstverständlich, natürlich wirkt – dann hat „die kleine Compagnie“ wirklich gut gearbeitet. Sie lädt das Publikum dazu ein, sich ein eigenes Urteil zu bilden: „Wie es euch gefällt“ hat am Freitag, 25. Januar 2013, Premiere, weitere Aufführungen finden am 26. und 27. Januar statt, jeweils um 20 Uhr im Kulturforum Alte Post. Der Eintritt ist frei. Infos auch unter www.die-kleine-compagnie.de
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