22.01.2013 - Zeughauskonzerte Neuss

Mit den kompletten Brandenburgischen Konzerten von Johann Sebastian Bach setzt...

die Hofkapelle München am Freitag, 1. Februar 2013, um 20 Uhr das Programm der Zeughauskonzerte fort. Der mitreißende Gestus dieser Werke beleuchtet die Zeit der glanzvollen höfischen Prunkfeste der Barockzeit. Oder wie Bach es selbst formulierte, sind sie das berühmteste Beispiel für lustvolle barocke »Gemütsergötzung«. So kann das Neusser Publikum auf das Konzert im Zeughaus gespannt sein: Die Münchner Hofkapelle ist das Barockorchester der bayerischen Landeshauptstadt. Der musikalische Leiter Rüdiger Lotter hat sich als Spezialist für historische Aufführungspraxis weithin einen Namen gemacht und die Hofkapelle München konnte sich durch ihre mitreißende Hingabe und Virtuosität einen Platz unter den führenden europäischen Kammerorchestern erarbeiten. Der Kenntnisreichtum und die Begeisterung der Musiker für den originalen Klang und die historische Aufführungspraxis verleihen dem Ensemble seine Lebendigkeit und einen unverwechselbaren Klang. Die ideale »Hofkapelle« für Bach’s »Entwurf einer wohlbestallten Hofmusik«!

Die Initialzündung zu den Brandenburgischen Konzerten war ein eher beiläufiger Auftrag des Markgrafen Christian Ludwig: 1719 hielt sich  Johann Sebastian Bach in Berlin auf, um ein Cembalo für den Köthener Hof zu erwerben. Sicher wurde ein berühmter Gast wie Bach sofort zu einer musikalischen Soirée eingeladen, und im Widmungsschreiben der Brandenburgischen Konzerte heißt es, beim Abschied habe der Markgraf Bach gebeten, ihm »einige Stücke meiner Komposition zu übersenden«, da er »einigen Gefallen an den kleinen Gaben fand, die mir der Himmel für die Musik verliehen hat«. Was der Widmungsträger zwei Jahre später in dieser Reinschrift von seltener Schönheit vorfand, war ein Musterbuch der Möglichkeiten, welche die brandneue Gattung des italienischen Concerto einem ebenso kunst  wie erfindungsreichen Compositeur bot, zum anderen ein Katalog der Besetzungen, wie sie eine gut eingerichtete Hofkapelle um 1720 aufwies. Dabei ging Bach von einem Ensemble mit besten Musikern aus, wie man es nur an den exquisitesten Höfen in Deutschland finden konnte.

Karten gibt es über die bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet oder direkt vor der Veranstaltung. Tickets können außerdem über die Karten Hotline unter 01805 065 065 (0,14 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunknetze abweichend, Mobilfunknetze max. 0,42 /Minute) bestellt werden (zuzüglich Versandkosten). Unter www.zeughauskonzerte.de gibt es weitere Informationen zu allen Konzerten der Konzertreihe.
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Die Hofkapelle München
Die Hofkapelle München, seit 2009 unter der künstlerischen Leitung des renommierten Barockgeigers Rüdiger Lotter, hat sich der Musik des 17. bis 19. Jahrhunderts verschrieben. Der Kenntnisreichtum und die Begeisterung der Musiker für den originalen Klang und die historischen Aufführungspraxis verleihen dem Ensemble seine Lebendigkeit und seinen unverwechselbaren Klang. Ein Ensemble dieses Namens gab es schon jahrhundertelang. Nachdem Ludwig Senfl Anfang des 16. Jahrhunderts den bis dato unorganisiert und willkürlich zusammen musizierende Kreis von Musikern zu einem professionellen Ensemble vereint hatte, begann 1556 mit der Berufung von Orlando di Lasso zum Leiter der Hofkapelle durch Herzog Albrecht V. von Bayern die Blütezeit des Orchesters und die Münchner Hofkapelle galt über 200 Jahre lang als Spitzenensemble   unmittelbarer Nachfolger der Hofkapelle allerdings ist das heutige Bayerische Staatsorchester. Mit Agostino Steffani, Pietro Torri und Evaristo Felice dall' Abaco wirkten herausragende Musiker am Münchner Hofe, und durch den Zusammenschluss mit der berühmten Mannheimer Hofkapelle nach Amtsantritt des Thronfolgers Kurfürst Karl Theodor nahm das Orchester 1777 einen weiteren künstlerischen Aufschwung. Da höfische Musikpflege für den bayerischen Hof stets ebenso wichtig war wie architektonische Prachtbauten wurde Bayern ein künstlerisches und kulturelles Zentrum Europas. Die Wiederentdeckung der bedeutenden süddeutschen Musikgeschichte im europäischen Kontext liegt der Hofkapelle München deshalb auch besonders am Herzen. Dies betrifft sowohl den Einfluss italienisch geprägter Musik im 17. und 18. Jahrhundert als auch den der Mannheimer Schule ab 1778, als Musiker wie Danzi oder Cannabich das Musikleben in München prägten. Für ihr Engagement gerade in diesem Bereich wurde die Hofkapelle München bereits mehrfach geehrt.

Die Hofkapelle München, 1992 als Neue Hofkapelle München ins Leben gerufen, wurde unter der Leitung von Christoph Hammer rasch zu einem gefragten Ensemble, das im heimischen München und in zahlreichen Ländern Europas regelmäßig gastierte. Seit 1998 findet die Hofkapelle auch im Opernbereich Anerkennung, so mit Münchens erster Oper "L'arpa festante" bei den Festspielen "350 Jahre Oper", mit "Catone in Utica" von Giovanni Ferrandini, mit der vor 250 Jahren das Cuvilliés Theater eröffnet wurde, sowie durch die Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie, bei der das Orchester Produktionen des 17. oder 18. Jahrhunderts der Opernschule der Bayerischen Theaterakademie August Everding begleitet, so 2007 Reinhard Kaisers "Fredegunda" und W.A. Mozarts "Cosi fan tutte", 2009 Henry Purcells "Fairy Queen" und Antonio Vivaldis "Orlando furioso". Die letzte dieser Opernproduktionen war 2011 „Didone abbandonata“ von Johann Adolph Hasse im Münchner Prinzregententheater, die im März 2012 im Theater von Versailles erfolgreich gastierte.