01.03.2013 - Erster Integrationsbericht vorgestellt

‚Willkommen in Neuss’ lautet das Motto des ersten Integrationsberichtes der Stadt Neuss.

Sozialdezernent Stefan Hahn stellte jetzt das 91 Seiten umfassende Werk gemeinsam mit dem Leiter des Sozialamtes Peter Oebel und den Mitarbeitern des Integrationsbüros vor. „Neuss befasste sich im Vergleich zu anderen Kommunen schon sehr früh mit dem Thema Integration. Die Inhalte dieser Dokumentation machen dies  deutlich und zeigen zudem, dass hier eine sehr gute Arbeit geleistet wird“, lobt Hahn. Im Zentrum sämtlicher Aktivitäten steht das Integrationsbüro, das am 1. Januar 2010 im Sozialamt eingerichtet wurde. Neben der Funktion als Geschäftsstelle des Integrationsrates ist es unter anderem zuständig für die Durchführung von Veranstaltungen, Arbeitskreisen, und Runden Tischen zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten in Kooperation mit den lokalen Akteuren aus dem Integrationsbereich. „Wesentliches Fundament des dazugehörigen Konzeptes ist ein Paradigmenwechsel dahingehend, dass Migration als Chance gesehen wird, die positive Potenziale für die Stadt Neuss und das gesamte Gemeinwesen mitbringt“, sagt Frank Derichs, Koordinator für Integrationsfragen im Integrationsbüro. 
Von großer Bedeutung ist die Integration von Frauen, die, das zeigt die alltägliche Praxis in Neuss, in vielen Lebensbereichen die entsprechenden ‚Motoren’ darstellen. „Sind Mütter sprachlich und sozial integriert haben auch die Kinder viel bessere Chancen“, erläutert Stefan Hahn. Weitere Motoren der Integration sind überdies die ehrenamtlichen Integrationslotsen der Stadt Neuss, die allen Zuwandererinnen und Zuwanderern seit Ende 2010 in Neuss zur Verfügung stehen. 25 Menschen mit eigener Zuwanderungsgeschichte, die insgesamt 25 Sprachen sprechen engagieren sich gemeinsam für die Integration aller Migranten, insbesondere für Neuzuwanderer. Sie begleiten sie zu Beratungsstellen, zu Ämtern oder zum Elterngespräch in Schule und Kindergarten.
Identifiziert werden konnte ein Wandel bei der Integrationsarbeit. „Sprache muss nicht mehr so stark gefördert werden“, weiß Hans-Peter Oebel. Dafür gibt es neue Bereiche. Beispielsweise eine zunehmende Zahl von betagten „Senioren-migranten“, die seit den 1960er Jahren in der Quirinusstadt leben und aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds besondere Ansprüche an die Altenpflege haben. „Um diesen gerecht zu werden, brauchen wir Angebote zur ‚kultursensiblen Pflege’“, sagt Hahn. Diese berücksichtigen Schamgrenzen, Essgewohnheiten und unterschiedliche Hygienebedürfnisse. 
Den vollständigen ersten Integrationsbericht und weitere Infor-mationen zum Integrationskonzept der Stadt gibt es unter www.integrationsportal-neuss.de.

Im Rahmen einer gesamtgesellschaftlichen Beteiligung ist im Jahr 2008 erstmals ein Integrationskonzept für die Stadt Neuss erarbeitet und im allgemeinen Konsens durch den Sozialausschuss und den Integrationsrat verabschiedet worden. Dieses Konzept sieht unter anderem eine regelmäßige Berichterstattung in Form eines Integrationsberichtes vor.
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