17.05.2013 - Dachgarten der Irrsinnigen im Clemens-Sels-Museum
Anlässlich der Klärung des Restitutionsverfahrens des Gemäldes „Makabre Szene – Dachgarten der Irrsinnigen“...
von Joachim Ringelnatz präsentieren Kulturdezernentin Dr. Christiane Zangs, maßgebliche Initiatorin für die Übergabe dieser Fragestellung an die Beratende Kommission, und die Direktorin des Clemens-Sels-Museum, Uta Husmeier-Schirlitz das Werk jetzt in Neuss. Entsprechend des Beschlusses des Kulturausschusses vom 2. September 2010 wurde die Frage der Restitution des Gemäldes aus der Sammlung von Paul Westheim an die Beratende Kommission in Berlin weitergeleitet. Diese ist nun zu dem Ergebnis gekommen, dass die damalige Direktorin des Clemens-Sels-Museums, Dr. Irmgard Feldhaus, bei dem Erwerb des Bildes von Joachim Ringelnatz „Makabre Szene – Dachgarten der Irrsinnigen“ nicht bösgläubig war und Paul Westheim seine Sammlung wegen seiner verfolgungsbedingten Emigration in treuhänderische Obhut geben musste. Daher hat die Beratende Kommission den Parteien die Schließung eines Vergleiches empfohlen. Dieser ist angesichts des Entgegenkommens beider Parteien auch dergestalt zustande gekommen: Das Bild „Makabre Szene – Dachgarten der Irrsinnigen“ verbleibt im Bestand des Clemens-Sels-Museums Neuss. Die Stadt Neuss zahlt 7.000 Euro an die Erbin Westheims, Dr. Margit Frenk. Der Vergleich wurde von beiden Seiten unterzeichnet und ist jetzt rechtkräftig. Das Gemälde „Makabre Szene – Dachgarten der Irrsinnigen“ von Joachim Ringelnatz geht damit in den Besitz und das Eigentum der Stadt Neuss über. So wird das Ringelnatz-Gemälde zusammen mit einer kleinen Auswahl von Werken der Naiven, die ebenfalls die Thematik des Skurrilen aufgreifen, ab Donnerstag, 16. Mai 2013, im Zwischengeschoss des Clemens-Sels-Museum Neuss gezeigt und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Joachim Ringelnatz ist aufgrund seiner Doppelbegabung insbesondere als Schriftsteller aber auch als Maler hervorgetreten. Seine bildnerischen Arbeiten zeichnen sich durch ein hohes Maß an Originalität in der Motivwahl aus. Er entwickelte für seine Werke einen ganz eigenen erzählerischen Duktus. Damit rückt er bildlich in die Nähe der Naiven ohne ein autodidaktischer Künstler dieser Prägung zu sein. Ein Blatt von Otto Dix mit dem Porträt von Paul Westheim verweist zusätzlich auf die Herkunft des Werkes aus seiner Sammlung, um auch den As-pekt der Restitution transparent zu machen.
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