11.06.2013 - Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten“
Dass von der Bevölkerung Anliegen der kommunalen Verkehrsplanung ernst genommen werden, ...
...ist nicht immer selbstverständlich. Erst recht nicht, wenn es um die Beteiligung an Haushaltsbefragungen geht. Umso wertvoller ist die vorläufige Zwischenbilanz einzustufen, die nach den ersten fünf Monaten der Feldphase des Forschungsprojektes „Mobilität in Städten – SrV 2013“ von der Technischen Universität Dresden gezogen wird: Der Erfüllungsgrad der angestrebten Sollstichprobe lag Ende Mai bei 98 Prozent. Das entspricht einer Stichprobe von deutschlandweit etwa 48.000 befragten Personen. Im gesamten Rhein-Kreis – einschließlich Stadt Neuss – wurden schon über 2000 Personen befragt.
In Zeiten steigender Befragungsmüdigkeit ist eine hohe Beteiligung keine Selbstverständlichkeit. Daher gibt es allen Grund, den beteiligten Bürgerinnen und Bürgern für ihre bisherige Mitwirkung herzlich zu danken. Sie bringen durch ihre Beteiligung zum Ausdruck, dass sie das Anliegen des Projektes – die Datengrundlagen für die örtliche Planung und Politik zu verbessern – akzeptieren und unterstützen.
Die erhobenen Daten zum Verkehrsverhalten besitzen für die kommunale und regionale Verkehrsplanung, aber auch für die Forschung, einen hohen Stellenwert. Sie tragen dazu bei, den aktuellen Stand des Verkehrsgeschehens in den Kommunen zu bewerten und in Entscheidungen über planerische Vorhaben einfließen zu lassen. Die damit verbundene Positionsbestimmung gewinnt besonders dadurch an Wert, dass die von der Technischen Universität Dresden entwickelte einheitliche Erhebungsmethodik einen umfassenden Städtevergleich ermöglicht. Chancen und Grenzen stadtspezifischer Entwicklungsvorhaben können so auf vergleichbarer Datengrundlage deutlich besser erkannt und eingeschätzt werden.
Das System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) 2013 ist bereits die zehnte Fortschreibung einer 1972 begründeten Zeitreihe und wird derzeit in 102 Untersuchungsräumen durchgeführt. Dazu gehören über 300 Städte, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften, darunter auch die Städte Neuss und Düsseldorf, der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Mettmann. Das Projekt ist als Ganzjahreserhebung konzipiert und läuft noch bis Ende des Jahres. Bis dahin sollen rund 130.000 Personen befragt worden sein. Daher werden auch in den kommenden Wochen und Monaten weitere Haushalte angeschrieben und um ihre Mitwirkung gebeten werden. Die Adressen der Haushalte wurden aus dem Einwohnermelderegister per Zufallsverfahren gezogen. Diese Haushalte erhalten ein Ankündigungsschreiben, in dem sie über die Befragung informiert und um ihre Mitwirkung gebeten werden. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig.
Erfragt werden Informationen zum Haushalt und zu den Haushaltsmitgliedern. Dazu gehören beispielsweise die Zahl der im Haushalt vorhandenen Pkw sowie die Erreichbarkeit von Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Besonders wichtig sind die Angaben zu den Wegen aller im Haushalt lebenden Personen für einen vorgegebenen Stichtag. Dabei geht es beispielsweise um die genutzten Verkehrsmittel und die zurückgelegten Entfernungen. Auch Menschen, die wenig unterwegs sind oder ihre Wohnung gar nicht verlassen können, sind ausdrücklich von Interesse. Um möglichst alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen, wird die Erhebung kombiniert als telefonisch-schriftliche Befragung durchgeführt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Fragen über einen Online-Zugang im Internet zu beantworten. Mit der Durchführung der Erhebung hat die Technische Universität Dresden das Leipziger Institut Omnitrend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die Technische Universität Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes ist gewährleistet.
Die Erhebung aktueller Verkehrsdaten bildet einen unverzichtbaren Baustein der kommunalen Verkehrsplanung. Der bisherige Projektverlauf zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger gegenüber den Themen Mobilität und Verkehr aufgeschlossen und zur Mitwirkung durchaus bereit sind. Die Stadt Neuss und die Technische Universität Dresden blicken daher optimistisch auf die kommenden Monate und bitten alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen. Weitere Informationen zum Projekt „Mobilität in Städten – SrV 2013“ sind unter http://tu-dresden.de/srv2013 abrufbar.
*