20.11.2013 - Randlage Hansa_9
Neue Ausstellung im Atelierhaus
Eine neue Ausstellung mit dem Titel „Randlage Hansa_9“ eröffnet am 22. November 2013 um 19 Uhr im Atelierhaus auf der Hansastraße. Das Projekt der Künstler „CONTINENT 2000“, die Gruppe besteht aus zehn Meister-schülern der Kunstakademien Düsseldorf, Frankfurt und Dresden, behandelt Spielräume in Ausstellungskontexten zeitgenössischer Künstler. Im Vordergrund der Neusser Ausstellung steht der Aspekt „Dipolarität. „In jedem künstlerischen Werk gibt es eine Mitte und einen Rand, also entlegene und selten gezeigte Arbeiten und Werke. Von beiden Ebenen möchte ich gleichzeitig zeigen – das heißt von einem Künstler gibt es mitunter extrem verschiedenartige, auseinanderliegende Werke in einem Ausstellungsraum“, so Kurator Ildefons Höyng über die Auswahl der Exponate und deren Intention. Als Mitglied der Gruppe präsentiert der gebürtige Neusser Höyng darüber hinaus auch seine eigenen farbintensiven Gemälde.
Neuss ist bereits der vierte Ausstellungsort der Gruppe, die fünfte und letzte Ausstellung findet im italienischen Palermo statt. „Wir sind sehr stolz, dass wir eine Station von CONTINENT 2000 sind“, betont Harald Müller Leiter des Neusser Kulturamtes. Folgende Künstlerinnen und Künstler sind ab kommenden Freitag zu sehen:
Der international bekannte Maler Jan Holthoff (Düsseldorf, New York) stellt in dieser Ausstellung sein neues aktuelles Werk vor. Er arbeitet in Bildserien die oft zwischen Natureindruck und Abstraktion einen genauen Mittelpunkt sucht und festigt. Es ist eine Malerei die nach der Berechtigung und Legitimation beider Einflüsse fragt und forscht.
Frank Hinrichs aus Düsseldorf besetzt eine Position zwischen der Bildhauerei und der Malerei – von ihm werden ein sehr plastisches raumgreifendes Bildobjekt und aus einer Serie raumbezogener Bilder einige Einzelwerke gezeigt. Unterschied-lichste Materialien und Auftragsweisen bestimmen die Erfahrung von Farbigkeit und gewinnen Einfluss auf das Bilderleben Hinrichs.
Der Neusser Michael Kortländer ist Bildhauer und benutzt ein ungewohntes Werkmaterial in der Bildhauerei, die Wellpappe. Benjamin Nachtwey, Düsseldorf, zeigt aus seinem umfangreichen Werk neue Autobahnlandschaften, ein Großformat und Mittelformate. Die Sicht ist unmittelbar und frontal zur Leitplanke gerichtet. Eine weitere Arbeit ist eine Werkgruppe von Klein-formaten mit dem Blickwinkel auf Gebüsch, Uferböschung und Gestrüpp aus den Rheinauen – in der Natur gemalt.
Petra Fröning (Krefeld, Düsseldorf) präsentiert Landschaften, die mit Acrylfarbe und in einem dünnen Farbauftrag gemalt worden sind. Das hohe Gespür für Reduktion, die eingesetzten malerischen Mittel und eine gleichzeitige Anbindung an Gese-henes und Erlebtes ergeben ganz eigene Bilder. Sie malt im Atelier nach Natureindrücken.
Ildefons Höyng zeigt ein Großformat mit Farbfeldern, die eine einfache aber rhythmische Struktur und Ordnung einnehmen. Es ist eine untersuchende Position innerhalb der Malerei, die Farbwirkung, Farbwahrnehmung und Raumtiefe der Farbigkeit mit aufnimmt. In dünnhäutigen Schichten erfolgt der Malprozess – so entstehen Farbräume voller Licht und Farbklang.
Daneben sind aus einer Atelierserie kleinformatige Bilder zu sehen – Streifzüge in der Malerei mit einer Nähe zu Verpackung, Werbung und Konsum.
Der Krefelder Veit-Johannes Stratmann präsentiert ein Groß-format aus seiner thematischen Untersuchung zum Motiv der „Köpfe“. Es ist ein ganz aktuelles Werk, gerade aus dem Atelier dem Werkprozess entkommen. Eine sehr dichte, eigenartige materielle und spannende Malstruktur bestimmt den Arbeitsprozess – und eröffnet sich dem Betrachter.
Hinzu treten in dieser Ausstellung Kleinformate mit Landschaften, Reiselandschaften, in ähnlicher Malweise gearbeitet.
Verena Freyschmidt, Düsseldorf, malt und zeichnet auf Papier und Leinwand. Zu sehen sind Papierarbeiten mit sehr sensiblen Spuren und Prozessen der Verteilung von Farben und Stiften auf dem Papier, dem Einsinken und Aufliegen in und auf dem Material. Eine ganz offene und suchende Haltung bestimmt ihre Bildsprache und ihr Vorgehen.
Benjamin-Novalis Hofmann, Düsseldorf, untersucht in seinem künstlerischen Werk und in seinen Bildern die Figur-Grundbeziehung, die gestaltete Figur in Relation zur Raumer-fahrung. Von ihm sind in dieser Ausstellung Bilder aus einer Serie zum Logo und Emblem von „GE“ General Electric zu sehen. Diese Serie ist stark bestimmt von der fragenden und untersuchenden Haltung, von der Malweise, von Bildzeichen und einem bekannten unbekannten umgebenden Malraum.
Der junge Dresdner Falk Töpfer ist als Gastkünstler dabei. Seine Arbeiten sind bisher noch nicht ausgestellt und haben somit Premiere. Töpfer geht in seinem Werk von der Sichtbarkeit aus. Er erstellt Bilder die auf der Bildfläche vom Gesehen wegstreben und auf die farbflächige Bildgestaltung verweisen. Das Gesehene wird umgewandelt zu Formen und Bildelementen und steht in einer eigenartigen Verbindung mit der flächigen Malweise und der Farbwahl. Die Ausstellung geht bis zum 1. Dezember dieses Jahres. Öffnungszeiten sind mittwochs von 17 bis 20, samstags von 14 bis 18 und sonntags von 11 bis 17 Uhr.