17.03.14 - Integrationsförderpreis
Der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel und...
...Nikolaos Liountaroglou, stellvertretender Vorsitzender des Integrationsrates, verliehen jetzt den Integrationsförderpreis 2013 an das alevitisch-bektaschitische Kulturzentrum. Die Vorstandsmitglieder Zarife Uyar und Muzaffer Durkaya nahmen den mit 2.500 Euro dotierten ersten Preis im Pauline-Sels-Saal des Romaneums entgegen. Die Laudatio auf den Gewinner des Förderpreises hielt der Neusser Rechtsanwalt Ufuk Cakir. Er betonte, dass die Glaubensgemeinschaft der Aleviten, die rund 150 Gemeindemitglieder zählt, in den vergangenen 50 Jahren auch Neuss mitgeprägt hat. Vor 25 Jahren gründeten die Aleviten eine eigene Gemeinde, die auf der Furth ein Gemeindezentrum beziehen konnte. Die Aleviten lehnen die Scharia als Gesetz ab, Menschenrechte, Glaubens- und Meinungsfreiheit werden ebenso bejaht wie die Gleichberechtigung der Frau. „In Ihnen allen wird Integration erkennbar. Sie verleihen der Integrationsarbeit ein Gesicht. Dieses Engagement hat Vorbildcharakter und verdient Respekt“, dankte Thomas Nickel den Preisträgern.
Die CDU-Stadtverordnete Karin Kilb erhielt den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Preis. Sie engagiert sich nicht nur im Integrationsrat, sondern wirkt auch an vielen persönlich an vielen Projekten in Weckhoven mit. Den dritten Preis über 1.000 Euro erhielt Anita Szczecinna, sie setzt sich seit Jahren in der städtischen Übergangseinrichtung für ausländische Flüchtlinge auf der Bergheimer Straße ein. Anerkennungsurkunden für ihre vielfältige Arbeit erhielten Lotte Till und Sabit Custic, beide sind bei der AWO Neuss aktiv. Lotte Till ist seit mehr als 30 Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin und betreut Seniorinnen und Senioren in den Begegnungsstätten der AWO. Sie organisiert für ihre bunte Gruppe Gesprächskreise, Spielnachmittage, Karnevalsveranstaltungen und Weihnachtsfeiern. Damit gibt sie Menschen unterschiedlicher Herkunft die Möglichkeit, sich zu begegnen und kennenzulernen.
Sabit Custic ist Deutscher Staatsbürger mit bosnischem Migrationshintergrund. Er engagiert sich ehrenamtlich für die Belange der Menschen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro und dem Kosovo. Zudem ist er als Integrationslotse für die Stadt Neuss vielfältig aktiv.
Mehmet Güloglu erhielt ebenfalls eine Anerkennungsurkunde als Cheftrainer des Taekwondo Club Neuss. Neben der sportlichen Schulung der Kinder und Jugendlichen ist ihm die Vermittlung von wesentlichen Werten wie Respekt, Vertrauen und Gemeinschaftssinn sehr wichtig.
Alexander und Ella Kühl vom „Freundeskreis der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion“ wurden mit der Anerken-nungsurkunde für ihr vielfältiges Wirken bei der Integration von Spätaussiedlern geehrt. Eine zentrale Aufgabe des Vereins ist die Kinder- und Jugendarbeit. Im Bürgerhaus Erfttal bietet der Freundeskreis Malkurse für Kinder und Jugendliche an. Unter dem Motto „Starke Eltern starke Kinder“ organisiert der Freundeskreis seit 2008 Schulungen für junge Eltern und ist Mitglied im Elternnetzwerk NRW.
Christian Hannes Rulfs wurde mit der Urkunde ausgezeichnet für sein langes gesellschaftliches und sozialpolitisches Enga-gement in seiner Eigenschaft als Lehrer sowie in der politischen Meinungsbildung insbesondere in den Bereichen Migration/Integration und Interkultur in der Stadt Neuss.
Stellvertretend für den Verein „Kubid“ erhielt Hamdi Berdid die Anerkennungsurkunde. Der Verein möchte junge Menschen zusammenbringen und ihnen einen kreativen Austausch sowie eine künstlerische Selbstverwirklichung ermöglichen. Vor allem tanzen dient Kubid dabei als Kommunikationsmittel, das Jugendlichen und jungen Erwachsenen ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer Religion dabei helfen soll, sich selbst zu verwirklichen, unabhängig davon wer man ist oder aus welchem Land man kommt. Der Verein existiert seit 2010 und veranstaltete in den vergangenen Jahren eine Reihe von Tanz- und Schauspielprojekten in Neuss.
Der Verein „Puzzle Frauen für Dialog und Toleranz“ macht sich stark für ein besseres Miteinander der Kulturen. Vorwiegend türkischer Herkunft bieten die ehrenamtlich tätigen Frauen in eigenen Räumen auf der Krefelder Straße 66 vielfältige Kurse nach Bedarf an wie zum Beispiel Kochen, Malerei und das Sprachen-Café. Highlights sind die jährlich von den Puzzle-Frauen durchgeführten Kulturreisen sowie die Konzert- oder Theateraufführungen in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Neuss, die ebenfalls zum beiderseitigen Verständnis beitragen. Auch dieses vielfältige und zeitlose Engagement war der Jury eine Anerkennungsurkunde wert.