06.06.2014 - Eltern-Kind-Büro eröffnet im Neusser Rathaus
Als erste Kommune im Rhein-Kreis-Neuss ...
bietet die Neusser Stadtverwaltung ein speziell ausgestattetes Büro, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Mitbringen von Kindern bei Betreuungsnotfällen ermöglicht.
Ein Unterrichtsausfall in der Schule, eine plötzliche Schließung des Kindergartens oder die kurzfristige Absage der Tagesmutter stellen Eltern bisweilen vor unüberwindbare Probleme. Für die Verwaltungs-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Stadt Neuss als erste Kommune im Rhein-Kreis mit dem „Eltern-Kind Büro“ (EKB) jetzt eine attraktive Lösung für solche Notfälle geschaffen. „Das speziell eingerichtete Arbeitszimmer bietet Beschäftigten mit betreuungspflichtigen Kindern ab sechs Monaten bis zwölf Jahren die Möglichkeit, zu arbeiten und gleichzeitig ihr Kind zu beaufsichtigen. Wenn alle Betreuungsstricke reißen, können Mütter oder Väter so ihr Kind einfach zur Arbeit mitbringen“, sagt Verwaltungsdirektorin Dolores Burkert. Eingerichtet ist das knapp 16 Quadratmeter große EKB wie ein Standardbüro mit einem Computerarbeitsplatz. Für Kinder steht ein ansprechender Spielbereich zur Verfügung. „Dort können sie basteln, spielen oder sich auf den Sitzkissen einfach nur ausruhen“, erklärt Projektkoordinatorin Bettina Blum. Für schulpflichtige Kinder wurde ein Arbeitsbereich mit Schreibtisch eingerichtet, beispielsweise um Hausarbeiten zu erledigen. Für die ganz Kleinen gibt es eine Wickelunterlage.
Überdies haben sie in einem Kinderbett eine Möglichkeit zum Schlafen. Auch an die Sicherheit wurde gedacht: spitze Ecken und Kanten, zum Beispiel an den Tischen, sind mit einem weichen Gummipolster überzogen. Und sämtliche Steckdosen sind mit einem speziellen Schutz gesichert. Der Eltern- Kind Arbeitsplatz soll pro Erziehungsberechtigten aber nicht mehr als zehn Arbeitstage im Kalenderjahr und nicht länger als drei aufeinanderfolgende Tage genutzt werden. „In besonderen Ausnahmefällen lassen wir natürlich längere Aufenthaltszeiten sowie die Betreuung von jüngeren und älteren Kindern zu“, so Dolores Burkert. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eines der obersten Ziele der Personalverantwortlichen in der Neusser Stadtverwaltung. Erst im August des vergangenen Jahres eröffnete die Neusser Verwaltung – als erste Kommune Deutschlands – eine betriebliche Großtagespflege für ihre Beschäftigten direkt neben dem Rathaus. Seitdem kann bis zu neun Kindern von städtischen Beschäftigten ein Betreuungsplatz in unmittelbarer Nähe zur Arbeitsstelle angeboten werden.
Dolores Burkert ist überzeugt, dass Angebote wie Eltern-Kind Büro oder betriebliche Kindergroßtagespflege zu einer weiteren Zufriedenheit der Belegschaft führen, was wiederum zu einem positiven Arbeitsklima beiträgt.
Darüber hinaus hat Verwaltungsdirektorin Burkert noch einen weiteren Mehrwert festgestellt: „Wir verlieren nicht so viele qualifizierte Beschäftigte durch die Elternzeit und werden interessant für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, denen neben beruflicher Karriere auch das Thema Familie sehr wichtig ist“. Eine Buchung für das neue Eltern-Kind-Büro ist für alle Neusser Verwaltungsbeschäftigten ab sofort von Montag bis Freitag ab 7 Uhr telefonisch bei Bettina Blum möglich. „Bereits am Eröffnungstag gab es erste Reservierungswünsche, sogar schon für das kommende Jahr“, weiß Blum.*