05.09.2014 - swn-BHKW´s liefern CO2-freie Energie
Rheinparkcenter wird von der Kläranlage...
... mit Fernwärme versorgt / Neue Notstromversorgung für das Klärwerk
Die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH (swn) hat auf dem Gelände der Kläranlage Ost drei, mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) errichtet. Die BHKW´s versorgen ab sofort über eine 700 Meter lange Fernwärmetrasse einen Großteil der Gebäude im Rheinparkcenter mit CO2-freier Wärme. Der in den BHKW´s erzeugte Strom wird zudem virtuell ins Neusser Stromnetz eingespeist. Er ersetzt die teilweise erneuerungsbedürftige Notstromversorgung der Kläranlage. Die Gesamtkosten für die Blockheizkräfte sowie die neue Fernwärmetrasse betragen rund 2,9 Millionen Euro.
„Mit der Errichtung der Biomethan-BHKW´s haben wir einen weiteren, wesentlichen Schritt zur Erreichung der lokalen Klimaziele gemacht“, freut sich Heinz Runde, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss. Im Frühjahr hatten die swn mit der STEAG New Energies GmbH einen 10-Jahres-Vertrag über die Lieferung von „grüner Wärme“ für das Fernwärmenetz der STEAG im Rheinparkcenter abgeschlossen. Die regenerativ erzeugte Wärme der Stadtwerke ersetzt ab sofort das alte aus den 1970er Jahren stammende STEAG-Heizwerk. Jährlich werden in den BHKW´s bis zu 15 Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme erzeugt.
Die Versorgung der BHKW´s aus dem Erdgasnetz stellt auch die Energieversorgung im Falle eines Stromausfalls sicher. Insgesamt hat der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte regenerative Strom eine elektrische Leistung von 2 MW. Dies reicht für die künftige Notstromversorgung des Klärwerks aus. Es ergänzt die Gas- BHKW´s der Kläranlage zur Eigenstromerzeugung. Als Brennstoff wird hier Klärgas genutzt, welches durch die Klärschlammfaulung entsteht. Weil eine Erneuerung der Notstromversorgung anstand, hätte durch die InfraStruktur Neuss AöR (ISN) kurzfristig ein Ersatz erfolgen müssen. Auf die hierfür ursprünglich geplante Anschaffung von drei dieselbetriebenen Maschinen und eine Investition von 800.000 Euro konnte jedoch durch die Biomethan-BHKW-Lösung verzichtet werden. „Die Zusammenführung der Projekte Notstromversorgung Kläranlage Ost und die Einbindung der Nahwärme Rheinparkcenter mit Regenerativführung führte zu der jetzt realisierten technischen Lösung. Diese hat gleich einen Mehrfachnutzen für die Stadt, die Stadtwerke und die ISN“, erklärt Johannes Steinhauer, Leiter Energiedienstleistungen/Projekte bei den Stadtwerken Neuss. Die BHKW´s arbeiten im Normalbetrieb unabhängig vom Klärwerk und liefern bei einem Netzausfall den erforderlichen Notstrom für den netzunabhängigen Betrieb der Kläranlage.
Betreiber der EEG-Anlage auf dem Gelände der Kläranlage Ost ist die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH. Gegenüber einer früheren Planung auf dem Gebiet des Neusser Hafens verkürzt sich die Fernwärmetrasse vom Ort der BHKW´s auf 600 Meter und damit auf die Hälfte. „Die BHKW´s mit Jenbacher Motoren aus Österreich erreichen mit bis zu 42 Prozent elektrischem Wirkungsgrad einen Spitzenwert. Die Stadtwerke Neuss verdreifachen mit den BHKW´s den Anteil des aus Biomethan erzeugten Stromes im Stadtgebiet“, stellt Stephan Lommetz, zuständiger Geschäftsführer der Stadtwerke Neuss für Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien fest. Insgesamt sorgen die BHKW´s dafür, dass jährlich 3.600 Tonnen CO2 für die Wärmeerzeugung und die gleiche Menge für die Stromerzeugung eingespart werden. Zum Vergleich: Die erzeugte Wärmemenge entspricht in etwa der Abwärmemenge, die von AluNorf in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Neuss in Allerheiligen eingespeist wird.