11.11.2014 - Neuss gedenkt der Reichspogromnacht

Zur Erinnerung an die Zerstörung der jüdischen Synagogen...

... am 9. November 1938 und die Verfolgung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger durch national-sozialistischen Terror fand am Montag, 10. November 2014, eine Gedenkstunde statt. Die  Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf der Janusz-Korczak-Gesamtschule gestalteten die Gedenkstunde an dem von Ulrich Rückriem geschaffenen Mahnmal in der Grünanlage an der Promenadenstraße, unweit des Standortes der ehemaligen Neusser Synagoge, mit.
Bürgermeister Herbert Napp erinnerte in seiner Ansprache an die Geschehnisse, mahnte jedoch: "Seien wir wachsam, wenn in unserer unmittelbaren Umgebung Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft ausgegrenzt werden. Treten wir ein für Gerechtigkeit, stehen wir zu unseren Überzeugungen." Gleichzeitig zeigte sich Napp erfreut darüber, "dass bei uns wieder jüdisches Leben blüht, dass sich Menschen jüdischen Glaubens versammeln." Bert Römgens, Leiter des jüdischen Altenwohnheims des Nelly-Sachs-Hauses in Düsseldorf und Mitglied der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, sagte in seiner Rede: "Wir alle sind in unsere Geschichte hineingeboren, wir können sie nicht ablegen, wir können sie nicht negieren, sie ist Teil unseres Seins. Und gerade deshalb tragen wir eine Verantwortung, eine historische Verantwortung, dass ein solches menschenverachtendes Entrechten und Töten nie wieder vorkommt."
Die Schüler der Janusz-Korczak-Gesamtschule zitierten in ihren Beiträgen sowohl Zeitzeugen, die die Ereignisse aus damaliger Sicht beschrieben, aber auch aus den Anweisungen zur Durchführung der Pogrome von Reinhard Heydrich, dem Leiter des Reichssicherheitshauptamtes. Zum Abschluss wurde das jüdische Totengebet El male Rachamim gesungen.
*