21.11.2014 - Fahnenaktion von Terre des Femmes
Am Neusser Rathaus und an der Frauenberatungsstelle...
... auf dem Markt weht am 25. November 2014 wieder die Fahne von Terre des Femmes, um auf die Gewalt an Mädchen und Frauen solidarisch aufmerksam zu machen. Den diesjährigen Schwerpunkt der Aktion legt Terre des Femmes auf Frauenfeindliche Werbung – „Sex sells“ ist bis heute ein häufig genutztes Motto der Werbeindustrie. Die Darstellung von spärlich bekleideten Frauen wird genutzt, um auf diverse Produkte aufmerksam zu machen. Meistens besteht kein inhaltlicher Zusammenhang zwischen dem beworbenen Produkt und dem Frauenkörper. Diese Reduzierung auf ein sexuell verfügbares Objekt ist offensichtlich abwertend, doch die Diskriminierung von Mädchen und Frauen beginnt bereits subtiler: Werbung reproduziert gesellschaftliche Rollenbilder und meint uns zu suggerieren, wie Frauen und Männer zu sein haben. Frauen dürfen sich beispielsweise zum Gefallen der Männer um ihr Aussehen, ihre Figur oder um das Essen und den Haushalt kümmern.
Diese Normierung von Seiten der Gesellschaft kann den Beginn von Gewalt markieren: Wenn Frauen zu allzeit bereiten Objekten degradiert werden, wenn Models immer dünner und jünger werden oder wenn die Darstellung einer Gruppenvergewaltigung als verkaufsfördernd gelten soll, dann spiegelt sich in der Werbung ein patriarchales Machtgefälle, das nicht nur Kinder bereits negativ beeinflusst, sondern sich nachhaltig auf das Verhältnis der Geschlechter auswirkt. Laut der Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden mehr als die Hälfte aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben sexuell belästigt. Seit der Gründung des Werberats im Jahr 1972 dominiert die Herabwürdigung und Diskriminierung von Frauen als Beschwerdegrund. Allein 2013 wurden 154 Werbemaßnahmen mit dieser Begründung beanstandet.
Am 25. November 2001 ließ Terre des Femmes zum ersten Mal die Fahnen wehen, um am Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Die abgebildete Frauenfigur und der Slogan „frei leben – ohne Gewalt“ auf der Fahne symbolisieren ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen weltweit. Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und beteiligten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. Die Aktion hat nicht nur in Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus eine besondere Signalkraft entwickelt. Weltweit engagieren sich Menschen gegen die Verletzung von Frauenrechten.
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