27.02.2015 - Who by fire
Ausstellung mit Werken von Abi Shek in der Alten Post
Mit Eröffnung der Ausstellung „Who by fire“ am Sonntag, 1. März 2015, 11.30 Uhr, beteiligt sich die Alte Post, Neustraße 28, an den Jüdischen Kulturtagen 2015 im Rheinland. Zu sehen sind bis zum 19. April 2015 Werke des Stuttgarter Künstlers Abi Shek, der seine archaischen Motive den Ursprüngen von Kunst und Ritualen im Nahen Osten entlehnt. Beispielhaft für seine Verbindung von Kulturen und Zeiten ist eine extra für die Ausstellung geschaffene Werkserie: In Metallplatten ist das im zwölften Jahrhundert entstandene liturgische Gedicht „Unetanneh Tokef“ eingehämmert, das zum jüdischen Neujahr und zu Yom Kippur gesungen wird. Das Metall hat dabei die Form von Hausaltären der Philister, die im zwölften Jahrhundert vor Christus in Palästina lebten. „Das Gedicht handelt vom Leben und vom Sterben, und beides ist pluralistisch. Ebenso, wie es verschiedene Arten zu Leben gibt, gibt es verschiedene Arten zu sterben.“, fasst Abi Shek zusammen. Der Ausstellungstitel ist dem gleichnamigen Lied von Leonard Cohen entlehnt, der auf das liturgische Gedicht zurückgeht. Shek weiß hierzu eine Anekdote zu berichten: „Zur Zeit des Yom-Kippur-Krieges hielt sich Cohen in Israel auf. Da das Gedicht auch zu Yom Kippur gesungen wird, hat ihn das wohl zu seinem Lied inspiriert.“
Hauptsächlich widmet sich Shek mit seinen Arbeiten Tier-Motiven, die in der Ausstellung sowohl aus Metall als auch als Holzschnitt und Zeichnung auf Leinwand zu sehen sind. Keines der Bilder trägt einen Titel. Shek unterlässt dies mit einer bestimmten Intention: „Die Betrachter sollen entscheiden, was sie in den Bildern sehen, um sich letztlich selbst darin zu erkennen.“
Shek wurde 1965 in Rehovot, Israel, geboren und studierte 1990 Freie Kunst (Bildhauerei) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Professor Micha Ullman.
Zur Ausstellungseröffnung wird Dieter Brunner vom Städtischen Museum Heilbronn eine Einführung geben und die Düsseldorfer Kantorin Susan Borofsky sowohl das Originalgedicht wie auch die Interpretation von Cohen singen. Die Ausstellung ist montags bis freitags von neun bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags von zwölf bis 18 Uhr zu sehen. Am Osterwochenende von Karfreitag, 3. April 2015, bis Ostermontag, 6. April 2015, ist die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei.