04.03.2015 - Internationale Tanzwochen

... den 15. März 2015, um 20 Uhr entführt der israelische Choreograph Rami Be'er die Zuschauer in der Stadthalle Neuss, Selikumer Straße 25, durch Bewegung, Licht und Klänge in eine mystische Welt der Überraschungen: „If at all“ („Wenn überhaupt“)  heißt das Stück der Kibbutz Contemporary Dance Company, die bis 1996 von ihrer Gründerin Yehudit Arnon geleitet wurde und zu den erfolgreichsten Tanz-Ensembles ihrer Heimat gehört.
Geprägt durch die Handschrift ihres gegenwärtigen künstlerischen Leiters Rami Be‘er erlangte das Tanzensemble international große Anerkennung; Be‘er gilt als einer der politischsten Schöpfer im Tanzbereich, jener Kunstform, die allzu oft wie abgetrennt erscheint von der Umgebung, in der sie entsteht. Grandiose Bilder, expressive Stücke und vor allem hervorragende Tänzerinnen und Tänzer machen einen Abend mit der Compagnie zu einem außergewöhnlichen Tanzerlebnis.
Seine Choreographie „If at all" erzählt keine Geschichte. Wer will kann im Treiben, Schweben, Bersten und Innehalten dieser atemberaubenden Choreographie das Leben als Kampf erkennen, „If at all" – wenn überhaupt. Die Konstante über den Abend hin ist der kleine gelbe Vollmond, der im Hintergrund scheint und unseren irdischen Eifer im milden Glanz betrachtet.

Poetische Melancholie und atemberaubende Stille: Ein solcher Moment ist das Solo, das die Choreographie „If At All“ von Rami Be'er eröffnet. Über der leeren Bühne steht ein kleiner gelber Vollmond. Eine Tänzerin, deren schwarzes Haar ihr Gesicht bedeckt, bewegt sich in einen Kreis aus Licht. Sie ist ganz in sich und in ihr Gebet versunken, verletzt und gefangen in einer endlosen Bewegung religiöser Hingabe. Gerade als die Intensität der Ruhe und Konzentration dieses Moments, in dem die Zeit stillzustehen scheint, kaum noch zu ertragen ist, stürzt plötzlich eine Kaskade aus Licht auf die Bühne; Tänzer fallen in den Kreis ein, erobern Stille und Raum. Dieser schroffe Wechsel ist charakteristisch für die Arbeiten von Rami Be'er. Aber auch das fast unmerkliche Fließen von Bewegungen, Stimmungen und imaginären Räumen beherrscht der Choreograph, der auch das Bühnenbild, das Licht und die Kostüme seiner Arbeiten weitgehend selbst entwirft, mit großer Meisterschaft.
Tickets können über die Karten-Hotline unter 02131/52699999 oder über das Internet unter www.tanzwochen.de bestellt werden.
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