17.03.2015 - Lohnlücke stagniert bei 22 Prozent

Am 20. März ist Equal Pay Day. “Bis dahin haben Frauen in Deutschland...

... gratis gearbeitet, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden“, darauf weist die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuss, Christel Thissen hin. „Die Lohnlücke beträgt in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 22 Prozent“. Jedes Jahr steht der Tag für Lohngleichheit unter einem anderen Motto. Im Fokus liegt einer der Faktoren, die die Lohnkluft verursachen. In diesem Jahr geht es um Transparenz in Gehaltsstrukturen. Das Motto in diesem Jahr lautet: Spiel mit offenen Karten - Was verdienen Frauen und Männer?

Wer weiß, was die Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen? Gespräche über Gehälter sind in Deutschland oft noch Tabu: Über Geld spricht man nicht. Transparente Gehaltsstrukturen bilden jedoch die Basis für eine gerechte Lohnfindung. Durch sie kann aufgedeckt werden, ob Frauen und Männer für gleichwertige Tätigkeiten gleich bezahlt werden. „Erst wenn die Karten offen liegen und geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu Tage treten, können Frauen sich gegen ungleiche Bezahlung zur Wehr setzen“, sagt die Neusser Gleichstellungsbeauftragte. Sind geschlechtsspezifische Lohnunterschiede im Betrieb sichtbar geworden, wird es schwierig für Unternehmen, dieses Ungleichgewicht nicht aktiv zu beseitigen. Gleichzeitig können Unternehmen mit geschlechtergerechten Verdienststrukturen punkten. Sie signalisieren damit Fairness und setzen sich im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte von der Konkurrenz ab.
Auch im Gehaltspoker ist Transparenz ein wichtiger Faktor: Damit Frauen ihre Ansprüche auf das gleiche Gehalt durchsetzen können, müssen die Spielregeln für alle nachvollziehbar sein. Nur wenn Frauen wissen, was ihre Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen, können sie souverän bei Gehaltsverhandlungen auftreten und gewinnen. Christel Thissen unterstützt daher die Forderungen nach transparenten Spielregeln bei der Lohngestaltung, um auf diesem Weg der Entgeltgleichheit einen Schritt näher zu kommen.

Der Equal Pay Day wurde in Deutschland erstmals im Jahr 2008 als internationaler Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, auf Initiative der Business and Professional Women (BPW) Germany durchgeführt. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women, die 1988 die „Red Purse Campaign“ ins Leben riefen, um auf die bestehende Lohnkluft hinzuweisen. Das Tragen einer roten Tasche hat sich als Symbol des Protests gegen Entgeltungleichheit entwickelt. Rote Taschen stehen für rote Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuss fordert alle Frauen auf, am 20. März 2015 Flagge gegen ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern zu zei¬gen und mit einer roten Tasche auf die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen aufmerksam zu machen.  

Mehr Informationen zum Equal Pay Day gibt es im Internet unter www.equalpayday.de oder bei der Gleichstellungsbeauftragte Stadt Neuss, Christel Thissen, Telefon 02131/902084 oder per Email an christel.thissen@stadt.neuss.de.
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