10.07.2015 - Kindertagesbetreuung
Alle Kinder versorgt, weiter hohe Ausgabensteigerungen in den kommenden Jahren
Das Neusser Jugendamt meldet trotz deutlicher Zunahme von Anmeldungen für eine Kindertagesbetreuung auch für diesen Sommer die Deckung alle bekannten Bedarfe. Waren im April noch 300 Absagen an Eltern aus dem Verfahren des Kita-Navigators versandt worden und im Mai im engen Kontakt zwischen Jugendamt, Eltern und den Kita-Trägern noch 70 unversorgte Kinder in Kitas untergebracht worden, so ist Jugenddezernent Stefan Hahn zwischenzeitlich mit der Planung und dem aktuellen Ergebnis sichtlich zufrieden: „Die letzten unversorgten kleinen Kinder konnten in den letzten Wochen mit Tagespflegeplätzen gut versorgt werden.“
Bei aller Zufriedenheit weist Hahn aber auch sehr deutlich auf zwei nicht zu unterschätzende Faktoren hin: Einerseits nimmt der Bedarf und somit die Inanspruchnahme des Rechtsanspruches auf U3-Betreuung weiter zu und anderseits steigen in Neuss die Kinderzahlen aufgrund demographischer und städtebaulicher Entwicklungen an. Allein in den letzten zwei Jahren hat es eine Zunahme von rund 220 Kindern von unter drei Jahren in der Stadt gegeben. „Es gibt daher keinerlei Veranlassung beim Engagement und beim Tempo der Ausbauplanung für die Kindertagesbetreuung nachzulassen“, so Hahn.
„Wir haben in Neuss mittlerweile fast 5.800 Plätze in 87 Kindertageseinrichtungen und fünf weitere sind bereits für 2016 in Planung“, erläutert Markus Hübner, Leiter des städtischen Jugendamtes. „Die Neusser Kitas bieten mittlerweile mit diesen Plätzen weit über zwölf Millionen Betreuungsstunden pro Jahr an.“ In den letzten beiden Jahren sind rund 370 neue U 3-Plätze und über 250 neue Ü 3-Plätze in der Stadt gebaut worden. Dies führt zwangsläufig zu einem deutlichen Anstieg der Ausgaben. So rechnet Stefan Hahn in den nächsten Finanzplanungszeiträumen mit Aufwandssteigerungen zwischen zwei und vier Millionen Euro pro Jahr. Der bisherige Ausbauweg soll dabei weiter beschritten werden. Solide mittelfristige Planung bedeutet künftig anstelle von kurzfristigen Provisorien vermehrt auf Festbauten zu setzen. „Nur so werden wir in der Lage sein, absehbare Bedarfe in Stadtteilen kurzfristig zu decken und mittelfristige Bedarfe wirtschaftlich erfüllen zu können“, so Beigeordneter Hahn.
So stehen für das Jahr 2016 und die Folgejahre wieder sowohl in finanzieller als auch in planerischer und baulicher Hinsicht neue Herausforderungen an. Das bedeutet gute Perspektiven für Eltern und ihre Kinder in Neuss, aber auch hohe Ausgabensteigerungen im städtischen Haushalt.