17.07.2015 - Lukaskrankenhaus
Erfolgreich auch bei schwersten Gallenblasen-Operationen
Bei 301 Patienten haben Prof. Dr. Peter Goretzki, Chefarzt der Chirurgischen Klinik I am Lukaskrankenhaus, und sein Team im vergangenen Jahr die Gallenblase entfernt. Oft waren es ältere Männer und Frauen, nicht wenige mit einer schweren Entzündung, dazu noch an anderen Krankheiten leidend, etliche Patienten galten als Notfälle. Das Ergebnis: 301 Gallenblasenoperationen, keine einzige mit einer schwerwiegenden Komplikation. Das hat jetzt die Qualitätssicherungsstelle des Landes bestätigt.
Die Landesstelle erfasst über ein QS-Modul zahlreiche Parameter von der Diagnostik über Begleiterkrankungen bis zu Komplikationen während und nach der Operation. So wird nicht nur das Ergebnis des Eingriffs festgestellt, sondern anhand der Begleitumstände, etwa bei besonders vielen besonders schweren Eingriffen, auch die Leistung der behandelnden Ärzte differenziert dargestellt.
Vor knapp einem Jahr hatte eine AOK-Beurteilung, die sich auf eigene Daten stützt, in der Klinik für Irritation gesorgt. Einige wenige Ausnahmefälle hatten den hervorragenden Gesamteindruck getrübt. „Irreführend“ sei die Darstellung gewesen, meinen Prof. Goretzki und Oberarzt Dr. Nicholas Bohnert, der Qualitätsbeauftragte der Chirurgischen Klinik I, zurückhaltend. Umso erfreuter zeigt man sich über das aktuelle eindeutige Ergebnis.
Die Zahl der Gallenblasenentfernungen nimmt auch im Lukaskrankenhaus zu. Oft gehen dem schwere Entzündungen voraus. Der Eingriff wird wenn eben möglich minimal-invasiv vollzogen: Über einen kleinen Schnitt am Bauchnabel wird eine Mini-Kamera in den Bauchraum eingeführt, über weitere kleine Schnitte folgen die Operationsinstrumente. Der eigentliche große Bauchschnitt entfällt im Normalfall, das entlastet gerade ältere Menschen und Patienten mit Begleiterkrankungen. Nur in besonders schwerwiegenden Fällen kann das offene Vorgehen notwendig sein, um einen Menschen aus lebensbedrohlicher Situation zu retten.
Ohne Gallenblase fehlt dem Menschen übrigens nichts, sagt Dr. Bohnert: Die sei noch ein Relikt aus der Zeit der Jäger und Sammler, als die Menschen einen „Vorrat“ an Gallenflüssigkeit benötigten.