06.10.2015 - Internationale Tanzwochen

Mit einer ebenso spektakulären wie erfolgreichen Choreographie...

... beginnt am Sonntag, 25. Oktober 2015, 20 Uhr, in der Stadthalle Neuss, Selikumer Straße 25, die neue Saison der Internationalen Tanzwochen Neuss: »Ce que le jour doit à la nuit«, die jüngste Arbeit des Franzosen Hervé Koubi, ist eine Hommage an die Seele Nordafrikas und wird von zwölf Tänzern dargeboten, die in dieser Region daheim sind. »Was der Tag der Nacht verdankt« geht auf Yasmina Khadras gleichnamigen Roman zurück, dessen Verfilmung bereits in deutschen Kinos lief. Die Handlung spielt in Algerien, wo auch Hervé Koubis Wurzeln liegen, wie er erst in jüngster Zeit herausfand: Grund genug, die literarische Vorlage und die persönliche Entdeckung zu einem faszinierenden Tanztheater zu verdichten.
Streetdance, Soufi und Hip-Hop sind die Fundamente seiner Choreographie, die zwischen wilder Virtuosität und spiritueller Versenkung oszilliert. Mit nacktem Oberkörper, angetan mit langen weißen Hosen und stilisierten, bodenlangen Lendenschurzen, zelebrieren die zwölf akrobatischen Tänzer aus Algerien und Burkina Faso ein kämpferisches Ritual, dessen nordafrikanische Klänge zunehmend in den Einfluss der west-lichen Musik geraten. Sound, Licht, Stoffe und athletische Körper erzeugen ein ästhetisches Ereignis, in dem die Seele Nordafrikas glüht.
Der promovierte Pharmazeut Hervé Koubi begann seine tänzerische und choreographische Ausbildung in Cannes bei Michele und Anne-Marie Sanguin und Nathatlie Crimi, den Gründerinnen des Espace 614 von Mouans-Sartoux. Weiterhin studierte er am Centre International de Danse Rosella Hightower von Cannes und an der Opéra de Marseille. Der Künstler, der erst in jüngster Zeit seine algerischen Wurzeln entdeckte, hat mit Jean Charles Gil, Jean Christophe Pare, Emilio Calcagno und  Barbara Sarreau zusammengearbeitet (die allesamt einen großen Einfluß auf das Ballet Preljocaj hatten). Zur Produktion des Hôtel Central (2000) kam Hervé Koubi im Jahre 1999 an das von Claude Brumachon und Benjamin Lamarche geleitete Centre Chorégraphique National de Nantes. Er arbeitete dann mit Karine Saporta am Centre Chorégraphique National de Caen in dem Stück Le Garage zusammen. Danach entstanden Rock (2001) sowie mit Thierry Smits und der Com¬pagnie Thor in Brüssel das Relief d’un banquet (2003). Auf internationalen Bühnen war dann bei einer Tournee der Jahre 2008 und 2009 die Arbeit D’Orient zu sehen.
Tickets können über die Karten-Hotline unter 02131/52699999 oder im Internet auf www.tanzwochen.de bestellt werden (zuzüglich Versandkosten).
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