27.10.2015 - Lukaskrankenhaus
Qualität und Transparenz: Lukaskrankenhaus in der Offensive
Das Krankenhausstrukturgesetz gibt ab 2017 die Richtung vor: Deutschlands Krankenhäuser müssen noch mehr in Sachen Qualität und Qualitätsbewertung tun und gleichzeitig verstärkt Transparenz herstellen. Das Neusser Lukaskrankenhaus geht jetzt in die Offensive. Als eines der ersten kommunalen Häuser in Deutschland stellt das städtische Klinikum Kennziffern für ausgewählte Diagnosen auf die Homepage. Dazu zählt der Herzinfarkt ebenso wie die Entfernung der Gallenblase oder die Prostata-Operation. Veröffentlicht werden nicht nur Angaben zur Sterblichkeit, sondern auch Komplikationsraten.
„Zahlreiche Bewertungen, ob von der Weißen Liste, Focus oder dem TK-Klinikführer, zeigen für uns seit vielen Jahren sehr gute Ergebnisse. Auch eigene Qualitätskontrollen mit dem renommierten Unternehmen 3M und dem Krankenhauszweckverband Rheinland belegen das. Dass wir jetzt unsere Kennzahlen auch öffentlich machen, entspricht dem von uns gepflegten Transparenzgedanken“, sagt Dr. Nicolas Krämer, Kaufmännischer Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses. Diese Transparenz soll auch dem Patienten vor einem geplanten Eingriff bei der Entscheidung helfen.
Intensiv setzt man sich am Lukaskrankenhaus jetzt auch mit den Ergebnissen des AOK-Klinikreports auseinander, der in den nächsten Tagen veröffentlicht wird. Gerade einige „Leuchttürme“ des Hauses erhalten hier eher durchschnittliche Bewertungen. Dr. Krämer spricht in diesem Zusammenhang von einem „Expertenmalus“ und verweist etwa auf die Bewertung bei Gallenblasenentfernungen. Im AOK-Report wird nicht zwischen elektiven oder Notfall-Operationen unterschieden. Im Lukaskrankenhaus werden aber in der renommierten Chirurgischen Klinik I überdurchschnittlich viele schwere akute Gallen operiert – kleinere, nicht spezialisierte Häuser mit Eingriffen überwiegend bei „chronischen Gallen“ werden somit in der Bewertung bevorzugt. „Wir suchen den konstruktiven Dialog mit der AOK“, so Dr. Krämer: „Wir können das vor dem Hintergrund zahlreicher anderer Bewertungen selbstbewusst tun.“