06.11.2015 - Ein großer Schnitt für die Menschheit
Holzschnitt-Ausstellung „CUT“ mit Sonderedition, kosten-losem Workshop und Holzschnittkursus
Noch bis zum 20. November 2015 kann man die Ausstellung „CUT“ im Kulturforum Alte Post, Neustraße 28, besuchen. Acht Künstlerinnen und Künstler zeigen anhand ganz unterschiedlicher Herangehensweisen, was die traditionsreiche Technik des Holzdruckes an klassischen und überraschenden Motiven hervorbringen kann.
Großartig, was die Babylonier und Ägypter bereits beherrschten: Sie stellten Holzstempel her und waren damit in der Lage, Bilder zu konservieren und zu vervielfältigen. Ein kleiner Schnitt ins Holz – ein großer Schritt für die Menschheit! Nachfolgende kluge Köpfe verfeinerten das Verfahren, ohne das Gutenberg den Buchdruck im 15. Jahrhundert nicht an den Start gebracht hätte. Namhafte Künstler von Dürer bis Beuys bedienten sich fortan der Technik, um ihren Werken einen ganz besonderen Ausdruck zu geben.
Ein Teil der zu betrachtenden Werke kann dank eigener Sonderedition mit nach Hause genommen werden, oder man wird selbst aktiv. Den finalen „Cut“, den Schlusspunkt der Ausstellung, setzt ein Holzschnitt- und Druck-Workshop am Samstag, 21. November 2015, 10 bis 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, das Material wird gestellt. Anmeldungen sind telefonisch unter 02131/904122 möglich.
Wer bei dieser Gelegenheit – oder schon zuvor beim Ausstellungsbesuch – auf den Geschmack gekommen ist, kann darüber hinaus ein ganzes Holzschnitt-Wochenende mit Künstler Michael Falkenstein buchen. Vom 22. bis 24. Januar 2016 können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei einem Trend folgen, den die Ausstellungsmacher gerade feststellen: Immer mehr junge Künstler experimentieren derzeit mit der traditionsreichen, fast archaischen Technik. Sie stellen den Druckstock in mühevoller, handwerklicher Präzisionsarbeit aus einer Holzplatte her. Färben und Drucken folgen als weitere Arbeitsschritte, so ist jeder Abzug ein Original. Vielleicht ist gerade dies heute ein willkommenes Zeichen gegen beliebig häufige Reproduzierbarkeit. Weiter Informationen sind unter www.altepost.de erhältlich.