14.01.2016 - Rhapsody in School
Der ungarische Geiger Barnabás Kelemen und der argentinische Pianist José Gallardo zeigten...
... im Rahmen der Zeughauskonzerte einen musikalischen Vorgeschmack bei der jüngsten Rhapsody in School im Musikraum des Gymnasiums Marienberg.
Vor ihrem gemeinsamen Abendkonzert im Neusser Zeughaus hatte sich das Duo Kelemen-Gallardo den Vormittag für den Musikkurs der Jahrgangsstufe zehn von Michael Köhne freigehalten, um einige Kostproben des Programms zu geben. Zunächst spielten sie eine Romanze von Fritz Kreisler sowie Astor Piazzollas weltberühmte Milonga del Angel. Mit gutem, natürlichem Humor erzählten die Künstler dann, auf welch unterschiedlichen Wegen sie zur Musik gekommen sind. „Wenn man den Willen hat, ein Instrument zu lernen, dann macht auch das Üben Freude“, meinte José Gallardo – bevor der schnelle Satz aus Béla Bartóks zweiter Violinsonate für zeitweilige Irritation sorgte. Den muss man, ganz im Gegensatz zu Ludwig van Beethovens Frühlingssonate, schon mehrmals hören bis er wirklich eingeht: „Ob es denn einfacher ist, harmonische Musik zu lernen und zu spielen“, will eine Schülerin wissen. Gute Frage: „Anfangs sicherlich, aber am Ende ist es egal, ob es harmonische oder weniger harmonische Sachen sind – wobei oft genug die einfachsten Dinge zur größten Musik führen“, sagt Barnabás Kelemen in einem bunten Mix aus Deutsch und Englisch. Seine Geige, eine Guarneri von 1742, ist der heimliche Star der besonderen Schulstunde. Sie ist einmal allein im Zug gefahren, hat einmal mitten in einer Live-Sendung einen Saitensprung erlitten und schmilzt für gewöhnlich unter den Händen ihres Besitzers förmlich dahin – wie der Schlusspunkt der Rhapsody in School noch einmal zeigte: beim hinreißenden Tango El choclo, den die beiden Künstler mit leidenschaftlichem Engagement vortrugen. Brillanter Vorgeschmack auf einen nicht minder brillanten Abend.
Weitere Informationen zur Zusammenarbeit der Rhapsody in School mit den Zeughauskonzerten sind unter www.zeughauskonzerte.de erhältlich.