09.05.2016 - Lukaskrankenhaus: Chefarzt Prof. Neumann informiert Kollegen aus Südamerika über Hörgeräte-Implantate
Wenn bei hochgradig Schwerhörigen kein konventionelles Hörgerät mehr hilft, können Hörhilfen unter die Kopfhaut implantiert werden...
...Prof. Dr. Andreas Neumann, Chefarzt der HNO-Klinik am Lukaskrankenhaus Neuss, ist in Deutschland einer der renommiertesten Ärzte bei diesen komplexen Eingriffen, in NRW hat er die größte Zahl dieser Operationen vorzuweisen. Nun hat der Experte auf dem Gebiet der Hörgeräte-Implantate auf einem Kongress der Deutsch-Spanischen HNO-Gesellschaft vor Kollegen aus Mittel- und Südamerika über dieses Thema referiert. „In ganz Lateinamerika gab es bisher nur einige vereinzelte Eingriffe dieser Art“, berichtet der Chefarzt. Doch das Interesse an dieser Methode ist groß, nun wurde aus Neuss Hilfestellung geleistet.
Die Methode funktioniert über ein Implantat unter der Kopfhaut und ein außen am Kopf liegendes kleines Mikrophon. Anders als bei den bekannten Hörgeräten werden bei den Implantaten keine Schallsignale verstärkt. Vielmehr wandeln die Hörhilfen die Signale in mechanische Schwingungen um. Über dem Implantat sitzt außen am Kopf in einem kleinen Magnet das Mikrofon, das den Schall aufnimmt. Der Schall wird in elektrische Signale umgewandelt, an das Implantat geleitet, dort wieder in mechanische Schwingungen umgewandelt – und vom Innenohr dann als akustische Signale erkannt.
Seit 2012 werden diese Eingriffe in Deutschland vorgenommen, von Beginn an auch durch Prof. Neumann. Mehr als 30 Männern und Frauen hat er auf diese Weise bereits geholfen; eine Erfahrung, von der die Kollegen aus Südamerika nun profitieren möchten.