30.11.2016 - Land unterstützt Investitionen in Neuss

Regierungspräsidentin Lütkes überreicht Förderbescheide in Höhe von 190.000 Euro an Bürgermeister Breuer

Drei Projekte in Neuss erhalten Landeszuweisungen für Investitionen in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf. Regierungspräsidentin Anne Lütkes überreichte heute dazu persönlich drei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 190.000 Euro an Bürgermeister Reiner Breuer. „Der Kontakt und Austausch, den Kinder und Jugendliche im gemeinsamen Spiel mit anderen erleben, ist ganz besonders wichtig für ihre Entwicklung“, so Anne Lütkes heute. „Besonders freue ich mich, dass wir mit diesem Förderprogramm den Weg von Kindern und Jugendlichen ein Stück weit begleiten können und so zu einer besseren Sozialstruktur und Integration in diesen Stadtteilen beitragen.“ Bürgermeister Breuer erklärte die besonderen Strukturen der Quartiere, in denen die Investitionen eingesetzt werden. „Ich freue mich, dass wir mit den Landesmitteln die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen verbessern können und ihnen damit bessere Entwicklungsmöglichkeiten geben“, so der Bürgermeister bei der Entgegennahme der Förderbescheide.

 

In Neuss fließt das Geld in die Grunderneuerung des Kinderspielplatzes Harffer Straße in Erfttal, in die Grunderneuerung des Kinderspielplatzes Heerdterstraße im Barbaraviertel sowie in die Errichtung einer Street Workout-Anlage für Jugendliche im Bereich der Karl-Arnold-Straße auf der südlichen Furth durch die Neusser Bauverein AG.

Die Grunderneuerung des Kinderspielplatzes Harffer Straße wird mit 84.000 Euro gefördert. Erfttal gehört zu den Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen im Hinblick auf die Bevölkerungs- und Sozialstruktur. Der Stadtteil ist in weiten Teilen in den 60er und 70er Jahren entstanden und durch Geschosswohnungsbau und Verkehrsachsen geprägt. Die Stadt Neuss hat - gemeinsam mit dem Neusser Bauverein - in den letzten Jahrzehnten viele Anstrengungen unternommen, den Stadtteil durch Modernisierungsmaßnahmen im Bestand, Schallschutzmaßnahmen, aber auch die Ergänzung durch Eigentumsmaßnahmen beziehungsweise Einfamilienhäuser zu stärken. Ein wichtiger Ansprechpartner im sozialen Bereich ist hier unter anderem die Stadtteilkonferenz Erfttal, in der eine Vielzahl von Akteuren ihre Aktivitäten bündeln und diskutieren. So werden auch bei den Planungen zur Grunderneuerung des Spielplatzes die Stadtteilakteure, wie der Abenteuerspielplatz Erfttal, der Kontakt Erfttal und die Grundschule einbezogen. Der Kinderspielplatz Harffer Straße ist direkter Nachbar des Abenteuerspielplatzes. Der SKM ist Träger des Kontakt Erfttals und des Gemeinwesenszentrums Erfttal, so dass über diese Kooperation die Interessen der Kinder aber auch der Familien und weiteren Bewohner des Stadtteils in den Planungsprozess einfließen werden und sie als Partner der Kinderbeteiligung fungieren. Geplant ist ein komplett neues Konzept für Klein- und Schulkinder bis 14 Jahre mit Möglichkeiten zum barrierefreien Spiel mit anspruchsvollen Spiel- und Bewegungsabläufen. Im Rahmen einer Kinderbeteiligung werden deren Wünsche abgefragt und in die Planung einbezogen. Im Fokus der Überlegungen der Stadt stehen hierbei Sand- und Rollenspiele für Kleinkinder, Kletterparcoure und andere Kletteranlagen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für die unterschiedlichen Altersgruppen. Eine Grundausstattung mit  Schaukel, Rutsche und Sandwerk sowie dynamische Geräte zur Körpererfahrung, wie beispielsweise ein Karussell oder ein Drehwirbel sind ebenfalls vorgesehen. Die Erfahrungen zeigen, dass durch die Kinderbeteiligung auch ortsspezifische Wünsche eingebaut werden können. Bestandteil der Spielplätze sind immer auch Sitzmöglichkeiten für Eltern. Die Gesamtkosten der Grunderneuerung des Spielplatzes in Erfttal sind auf 120.000 Euro geschätzt.

Die Grunderneuerung des  Kinderspielplatzes Heerdterstraße im Barbaraviertel wird rund 90.000 Euro kosten. Dieses Projekt unterstützt das Land mit 63.000 Euro. Das Barbarviertel ist geprägt durch eine urbane Bebauungsstruktur, die umgebenden gewerblich-industriellen Nutzungen und Strukturen des Hafens und der Gewerbegebiete, die über die Stadtgrenze Düsseldorfs hinaus reichen. Aufgrund des Freiflächendefizits ist hier die Grunderneuerung des in den 90er Jahren erbauten Kinderspielplatzes von besonderer Bedeutung. Die Stadtplanung beabsichtigt für den Spielplatz eine Neukonzeptionierung für Klein- und Schulkinder bis 14 Jahre. Hierbei wird ein barrierefreies Spiel für anspruchsvolle Spiel- und Bewegungsabläufe entwickelt. Im Rahmen einer Kinderbeteiligung werden die Wünsche der Kinder abgefragt und in die Planung einbezogen. Im Fokus der Überlegungen der Stadt stehen hierbei wie in Erfttal Sand- und Rollenspiel für Kleinkinder, Kletterparcoure und andere Kletteranlagen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für die einzelnen Altersgruppen sowie eine Grundausstattung mit Schaukel, Rutsche und Sandwerk. Darüber hinaus sind ebenfalls dynamische Geräte wie Karussells und Drehwirbel zur Körpererfahrung geplant. Durch die Kinderbeteiligung können auch ortsspezifische Wünsche eingebaut werden.

Der Spielplatz Heerdter Straße liegt im Souterrain der Grundschule zwischen der Stadtteil-Kita "Lebendiges Haus" in Trägerschaft des Evangelischen Vereins für Jugend- und Familienhilfe und der offenen Kinder- und Jugendeinrichtung Barbaraviertel in der Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur. Beide Sozialraumakteure sehen sich als Vertreter der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil und  werden auch Kooperationspartner bei der Kinderbeteiligung zur Grunderneuerung dieser Spielfläche sein. Zusammen mit der Dependance der Grundschule Barbaraviertel, "Die Brücke", und dem Stadtteilbüro der Caritas bilden sie unter Beteiligung des Jugendamtes einen Runden Tisch Barbaraviertel, der die Interessen der Bewohner und die Aktionen der Sozialraumpartner verbindet.

Dritte Maßnahme, die einen Förderbescheid in Höhe von 45.000 Euro erhält, ist eine „Street Workout-Anlage“ im Quartier „Südliche Furth“ auf dem Gelände des ehemaligen Containerbahnhofs. Dort, in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt sind auf einer Brachfläche 255 barrierefreie, öffentlich geförderte Wohnungen entstanden. Im Zentrum der Mehrgenerationenanlage liegt der Nachbarschafts-„Treff 20“. Dort finden regelmäßig Angebote für alle Bewohner des Quartiers statt. Für Kleinkinder sind im Quartier mehrere verteilte Spielplätze vorhanden. Für ältere Kinder und Jugendliche gibt es allerdings bislang noch wenig Angebote. Die ehemalige Verladehalle der Deutschen Bahn ist als Spiel- und Freizeitanlage in die Jahre gekommen. Die vorhandenen Sportgeräte sind wenig attraktiv und werden daher von den Jugendlichen des Quartiers kaum genutzt. In Zusammenarbeit mit den dortigen Sozialpartnern sowie Streetworkern sollen Workshops veranstaltet werden, bei denen die Jugendlichen eine „Street Workout-Anlage“ mitgestalten können. Ziel der Geräte auf der Anlage ist es, Kraft, Beweglichkeit und Körperkontrolle zu verbessern und damit das allgemeine körperliche Wohlbefinden zu fördern. Calisthenics, wie sich der Trend nennt, ermöglicht Übungen an den Geräten mit dem eigenen Körpergewicht. Die Sportart versteht sich als ganzheitlicher Ansatz, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Dahinter steht auch eine Lebensphilosophie, die auf Respekt von Anderen, Gewaltlosigkeit und auch auf Abstinenz basiert. Denn wer auf seinen Körper und auf sich achtet, entwickelt eine besondere Achtsamkeit, die ihn auch sensibel für seine Mitmenschen macht. Die geschätzten Kosten für die gesamte Anlage inklusive der Beleuchtung, Sicherung des Daches und Einzäunung der Freifläche kosten rund 65.000 Euro.

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt Städte bei baulichen Investitionen in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf vor allem für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche. Gefördert werden Maßnahmen in Stadtteilen, in denen besondere Herausforderungen im Hinblick auf die demografische Bevölkerungs- und Sozialstruktur zu bewältigen sind. Die Förderung von Städtebaumaßnahmen soll Kindern und Jugendlichen eine Ausgleich für schwierige familiäre Lebensumstände ermöglichen und die Teilhabe am öffentlichen Leben sichern. So werden insbesondere Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen in Stadtteilen mit überdurchschnittlich hohem Anteil von Kindern und Jugendlichen, in Quartieren mit hohem Anteil von Menschen mit SGB-Leistungen und Kinderarmut sowie einer hohen Quote von Schülerinnen und Schülern im Übergang von der Grundschule zum Gymnasium gefördert. Besonders erwünscht sind Maßnahmen, bei deren Umsetzung Kinder und Jugendliche mitwirken.

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