17.01.2017 - Chest Pain Unit (CPU) ist rezertifiziert
Der Schriftzug CPU ist im Lukaskrankenhaus auf vielen Hinweisschildern zu finden.
CPU, Chest Pain Unit: Das steht für die „Brustschmerz-Einheit“, eine Spezialstation, auf der Patienten mit akuten Brustschmerzen sehr schnell, effizient und mit höchster Expertise untersucht werden. 2008 war das Lukaskrankenhaus die erste nicht-universitäre Klinik in Deutschland und die fünfte überhaupt mit einer solchen Einheit, die von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifiziert wurde. Jetzt hat die DGK die Chest Pain Unit rezertifiziert und die erfahrenen Ärzte und Pflegekräfte in ihrem Einsatz bestätigt.
Prof. Dr. Michael Haude, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, und sein Oberarzt Dr. Carlos Correia de Freitas, der die CPU mit aufgebaut hat und sie seitdem leitet, sind von dem Nutzen der Einheit für die Patienten überzeugt. „Dank dieser schnellen Pfade der Versorgung retten wir Menschenleben“, fasst es Prof. Haude, der auch Präsident der europäischen interventionellen Kardiologen ist, kurz zusammen. Dr. Freitas verweist auf die speziellen Gegebenheiten, die die zertifizierte Lukas-CPU ausmachen: eine mit der zentralen Notaufnahme, der internistischen Intensivstation und den Medizinischen Kliniken eng verzahnte, aber eigenständige Station, die nur als CPU genutzt wird, dazu die Spezialisten, die rund um die Uhr an der Seite des Patienten sind.
Im Kern geht es darum, bei Patienten mit akuten Brustschmerzen sehr schnell drei mögliche lebensbedrohliche Diagnosen zu erkennen und umgehend mit der Behandlung zu beginnen – oder diese Diagnosen eben auszuschließen. Innerhalb weniger Stunden wird überprüft: Liegt ein Herzinfarkt vor, eine Lungenembolie oder eine Aortendissektion, ein Einriss in der Hauptschlagader?
Natürlich stehen für alle Diagnose- und Behandlungsoptionen rund um die ein Kardio-CT und mehrere Herzkatheterlabore (HKM) zur Verfügung: Auch hier kann das Lukaskrankenhaus eine große Erfahrung aufweisen: mehr als 100.000 Eingriffe wurden bereits durchgeführt. Sollte sich aus der HKM-Untersuchung die Notwendigkeit für eine Bypass-Operation ergeben, ist dank der Zusammenarbeit mit dem HELIOS-Klinikum Krefeld auch ein Herzchirurg ständig zur Beurteilung vor Ort.
Seit dem Aufbau der CPU im Jahr 2008 haben etwa 11.500 Patienten mit akuten
Brustschmerzen von dieser Einheit profitiert. Allein im vergangenen Jahr waren es rund 1400.
Im Kampf gegen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die CPU eine wesentliche Einheit im Netzwerk der Herzinfarkt-Versorgung. „Für die Bevölkerung im Kreis bietet die CPU einen ganz erheblichen Nutzen in der medizinischen Versorgung. Ich bin sehr froh, dass wir das seit 2008 auf diesem hohen Niveau bei uns im Lukaskrankenhaus anbieten können“, so Prof. Michael Haude.