20.01.2017 - Programm im Clemens Sels Museum Neuss in 2017
Ausstellungen, Aktivitäten und Feste
Mit Beginn des neuen Jahres bietet das Clemens Sels Museum Neuss seinen Besuchern an jedem Sonntag ein besonderes Veranstaltungsangebot. Für Familien sind insbesondere die zeitgleich angebotenen Führungen für Erwachsene und Kinder attraktiv. Darüber hinaus finden sonntags viele ansprechende Sonderveranstaltungen statt. Ein außergewöhnliches Highlight wird das Tanzprojekt am 19. Februar 2017 sein, welches den Abschluss der Ausstellung „Geliebte Feinde — Symbolismus heute“ bildet.
Jeden ersten Sonntag im Monat heißt es zudem für die Besucher des Clemens Sels Museums und seiner Dependance „Eintritt frei!“. „Dieses Angebot wurde durch einen Ratsbeschluss möglich und gilt zunächst nur für 2017. Wir schauen in diesem Jahr, inwiefern es angenommen wird und entscheiden dann, ob wir damit in die Breite gehen,“ sagt Museumsleiterin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz. Gründe, ins Museum und seine Dependancen zu gehen, gibt es im neuen Jahr reichliche. Neue Ausstellungen, Aktivitäten und Festen versprechen ein interessantes und abwechslungsreiches Angebot für Groß, aber auch für Klein. „Wir haben stets den Bereich Schule im Blick und wollen nun auch ein besonderes Augenmerk auf Kitas als Zielgruppe legen,“ sagt Husmeier-Schirlitz.
In der ersten großen neuen Wechselausstellung in 2017 widmen sich die beiden Autodidakten Erich Bödeker und Josef Wittlich, ein Bergmann und ein Hilfsarbeiter, unter dem Titel „Selbst ist der Mann!“ der Kunst der Naiven. Gerade weil sie nie eine Akademie besuchten, schlägt sich der freie und experimentelle Umgang sowohl bei der Wahl ihrer Themen als auch bei der Verwendung und Verarbeitung der gewählten Werkstoffe nieder. Die Ausstellung bietet ab dem 19. März spannende Einblicke in die künstlerische Vielfalt in Bild und Skulptur. Anlässlich des Internationalen Museumstages am 21. Mai 2017 veranstaltet das Neusser Museum unter dem Motto „Jeder ist ein Künstler!“ ein großes Fest mit vielen kreativen Workshops für Kinder und Erwachsene bei freiem Eintritt.
An regionaler Kulturgeschichte interessierte Besucher richtet sich die Themenausstellung „GELATO! Italienische Eismacher am Niederrhein“, die ab dem 25. Juni 2017 im Museum zu sehen sein wird. Sie zeichnet die bewegende Geschichte nach wie sich Menschen aus Italien auf den Weg machten, um mit der Herstellung von Speiseeis ihr Glück am Niederrhein zu finden. Einen ganzen Tag lang geht es beim „Festa del Gelato“ am 9. Juli 2017 rund um das Thema Eis mit vielen Möglichkeiten zum Probieren und Staunen.
Ein weiteres Ausstellungs-Highlight ist im Herbst die Wechselausstellung „Wunsch und Wirklichkeit. Der Einfluss der Fotografie auf das Porträt“. Sie thematisiert das Bildnis und die Selbstdarstellung in der Kunst seit der Erfindung der Fotografie. Die unmittelbaren und anwenderfreundlichen Möglichkeiten der Bildbearbeitung ermöglichen es, Fotos beliebig zu verändern. Der aktuelle Wunsch nach einer den individuellen Vorstellungen angepassten Darstellung des menschlichen Erscheinungsbildes besteht aber nicht erst seit der Erfindung digitaler Medien. In welchem Maße und mit welchen Mitteln auch Künstler in der Porträtmalerei des 19. und 20. Jahrhundert ihre Modelle auf der Leinwand idealisierten, abstrahierten, verschönerten oder verfremdeten, spürt die Ausstellung mit Hilfe von historischen Fotos der Modelle nach.
Am 10. September 2017 startet unter dem Titel „Gegen den Strom“ die Themenwoche, die in der Kulturnacht am 16. September 2017 mündet. Auch das Clemens Sels Museum Neuss wird sich an diesen von allen Neusser Kulturinstituten mitgetragenen Veranstaltungen beteiligen.
500 Jahre Reformation - anlässlich dieses Jubiläums zeigt das Museum im Laufe des Jahres drei Ausstellungen im Grafischen Kabinett rund um das Thema Luther und die Reformation. Den Auftakt macht ab dem 26. Januar 2017 die Präsentation „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“ mit Bibelillustrationen von Marc Chagall bis Walter Crane. Mitte Mai wird diese abgelöst von einer kleinen aber feinen Zusammenstellung von grafischen Blättern unter dem Titel „Dürer & Co. Religiöse Darstellungen zur Zeit Martin Luthers.“ Ende August beginnt die Schau „Christus – Damals und heute. Darstellungen aus fünf Jahrhunderten“, in der neben den traditionellen Bildfindungen auch expressive und sehr modern anmutende Christusbildnisse zu sehen sein werden. Als neues Veranstaltungsformat startet das Museum in diesem Jahr die Kunstandacht. Eine Pfarrerin oder Pfarrer formuliert Besinnliches und Nachdenkliches zu Kunstwerken aus unserer Sammlung.
Auch das Feld-Haus hält in diesem Jahr wieder seine ganz eigene Bilderwelt bereit. Nach der erst im letzten November eröffneten Ausstellung „hundkatzemaus“ zeigt die Ausstellung „Souvenirs, Souvenirs! Reise- und Wallfahrtsandenken aus der Sammlung Feld-Haus“ unterschiedliche Mitbringsel. Oftmals lässt sich an ihnen die Motivation für eine unternommene Reise erahnen: berufsbedingt oder zur Erholung gedacht, fröhlich oder fromm.
Vermittlungsarbeit wird im Museum großgeschrieben. Das im letzten Jahr gestartete erfolgreiche Konzept der Kunstvermittlung „Unterricht am Original“ findet in diesem Jahr eine Fortsetzung. Wieder arbeiten Neusser Schülerinnen und Schüler zu Objekten des Museums. Während es im März um das Thema „Neuss entdecken“ geht, steht im November der Ausdruck von Gefühlen im Mittelpunkt. Neu im Angebot für die in Schulen tätigen Pädagogen ist die Zusammenstellung von Arbeitsmaterialien in Verbindung mit dem Kinderaudioguide. Sie werden in diesem Frühjahr vorgestellt und bieten noch mehr Ideen für einen nachhaltigen Museumsbesuch in direkter Anbindung an Themen des Unterrichts in der Grundschule.
2017 geht das Clemens Sels Museum Neuss noch einmal ganz gezielt mit verschiedenen Angeboten auf Kindertagesstätten zu. Unter dem Motto „Mit der Kita ins Museum!“ können bereits Kinder ab drei Jahren viele Dinge im Museum entdecken: Sei es gemeinsam mit Moni Museumsmaus oder kreativ und auditiv unter dem Aspekt „Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Auch das Programm „Entdecke das Land der Farben“ eignet sich gut für die Altersstufe ab drei Jahren. Ein ganz neues Programm entsteht zur Ausstellung der Naiven unter dem Titel „Jeder ist ein Künstler!“.
Das vom Clemens Sels Museum Neuss erfundene Format „Kinder führen Kinder“ wurde im letzten Jahr speziell auf Kinder mit Migrationskindergrund erweitert. Auch diese Arbeit wird fortgesetzt, indem 2017 weitere Kinderguides ausgebildet werden.