10.02.2017 - Kunstauktion im Kulturforum Alte Post
Mit dem Erlös werden traumatisierte Flüchtlinge unterstützt
Traumatische Erlebnisse von Flüchtlingen und Folteropfern thematisiert die einwöchige Ausstellung ab Sonntag, 12. Februar 2017, 11.30 Uhr, im Kulturforum Alte Post. Die rund 100 Zeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Fotografien und Skulpturen verschiedener Künstlerinnen und Künstler können Interessierte anschließend am Samstag, 18. Februar 2017, 18 Uhr, im Foyer der Alten Post bei einer Auktion ersteigern. „Unter den Künstlern sind viele aus der Umgebung, die auch bei der Jahresausstellung vertreten waren, aber auch Künstler aus Tschechien oder Finnland“, sagt Fachbereichsleiter Klaus Richter.
Das Kulturforum Alte Post kooperiert mit Roland Brozio, Mitglied der Neuss-Grevenbroicher Gruppe 1072 von Amnesty International. Der pensionierte Lehrer organisiert seit etwa zehn Jahren regelmäßig Ausstellungen in seinem heimischen Wohnzimmer. Als Brozio mit der Idee an die Alte Post herangetreten ist, habe er mit 25 Werken gerechnet. „Am Ende sind es 100 geworden.“ Seine Tätigkeit bei Amnesty International wie auch das Projekt mit der Alten Post sind persönlich motiviert. Geboren in Königsberg, heute das russische Kaliningrad, flüchtete auch Brozio vor dem Krieg.
Flüchtlinge, die in ihren Heimatländern Opfer von Menschenrechtsverletzungen wie Folter und organisierter und staatlicher Gewalt wurden, leiden oft an schweren Traumata. Zu den Erfahrungen von Menschenrechtsverletzungen als Fluchtursache kommen traumatische Erlebnisse auf der Flucht selbst hinzu. Außerdem der Verlust von Heimat, Arbeit, Besitz, familiären und sozialen Beziehungen sowie gesellschaftlichem Status.
Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Reiner Breuer werden daher sowohl die Vernissage als auch die abschließende Auktion der Unterstützung von traumatisierten Flüchtlingen gewidmet. Der Erlös der Auktion fließt in die bundesweite Arbeitsgemeinschaft der "Psychologisch-Sozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer", mit der auch Amnesty International kooperiert. „Wir hoffen, dass bei der Auktion fleißig mitgeboten wird“, so Richter, der die Ausstellung am Sonntag, 12. Februar 2017, um 11.30 Uhr eröffnet. Die Einführung in das Thema übernimmt Brozio persönlich. Unterstützt wird er von der Psychologin Jessica Kühn-Velten, die einen kurzen Vortag über Traumata bei Flüchtlingen und Folteropfern halten wird.
Zu sehen sind die Kunstwerke zu den Öffnungszeiten des Kulturforums montags bis freitags, jeweils von 9 bis 17 Uhr, und samstags und sonntags, jeweils von 12 bis 18 Uhr. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 19. Februar 2017.