08.06.2017 - Medizinisches Strukturgutachten für eine innovative und qualitätsorientierte Gesundheitsregion

empfiehlt engen Verbund der kommunalen Krankenhäuser

Der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Neuss arbeiten intensiv daran, auch für die Zukunft eine innovativ gestaltete stationäre Gesundheitsversorgung der Menschen in der Region sicherzustellen. Zentraler Bestandteil sind die kommunalen Krankenhäuser im Kreis, die Rhein-Kreis Neuss Kliniken Dormagen und Grevenbroich sowie die Städtischen Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus – GmbH mit dem Lukaskrankenhaus und der Rheintor Klinik. Kreis und Stadt als Trägern der Kliniken wird empfohlen, die bisher gute Zusammenarbeit der Häuser noch deutlich zu verstärken.

Stadt Neuss und Rhein-Kreis Neuss hatten gemeinsam ein Strukturgutachten in Auftrag gegeben, das nun in den Gremien von Stadt und Kreis vorgestellt wird, mit dem Ziel, die Entscheidungsgrundlagen zu vertiefen. Ziel des Gutachtens war es, den künftig notwendigen medizinischen Versorgungsbedarf der regionalen Bevölkerung im Rhein-Kreis Neuss quantitativ und qualitativ zu ermitteln und daraus Konsequenzen für strukturelle Entwicklungen für eine innovative und qualitätsorientierte Gesundheitsregion abzuleiten. Die Gutachter zeb.rolfes.schierenbeck.associates GmbH und trinovis GmbH kommen in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass der Rhein-Kreis Neuss eine mit Krankenhausleistungen „sehr gut versorgte“ Region ist. Der Erhalt aller Standorte der öffentlich-rechtlichen Häuser wird empfohlen, um eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.

Sowohl die Rhein-Kreis Neuss Kliniken als auch das Lukaskrankenhaus jeweils für sich genommen sind jedoch nach Einschätzung der Gutachter auf Dauer für einen wirtschaftlichen Betrieb zu klein, zumal sie sich in starkem Wettbewerb zu zahlreichen, teils sehr großen Krankenhäusern im Umfeld befinden. Die Gutachter sehen daher die größten Möglichkeiten zur Entwicklung einer optimalen Versorgungsstruktur im Rhein-Kreis Neuss in einer wirtschaftlichen Einheit der Kliniken. Darum biete sich hier die „historische Chance, einen kommunalen Verbund zu bilden“, der zu den Top 10 der kommunalen Krankenhäuser Deutschlands zählen würde.

Das Gutachten muss nun ausgewertet und die Schlüsse daraus gezogen werden. Notwendig dafür sind in den nächsten Schritten die Bewertung der wirtschaftlichen Situation der Krankenhäuser, die Erstellung der sogenannten due diligence und die rechtlichen Prüfungen.Alle Beteiligten zeigen sich überzeugt, dass das öffentlich-rechtliche Krankenhaus die beste Lösung für Patienten und Mitarbeiter ist. Im Fokus aller Überlegungen steht neben der Versorgung von rund 230.000 Patienten pro Jahr an allen Standorten die Sicherung von etwa 2.700 Arbeitsplätzen – vom medizinischen Personal bis zu den Verwaltungsangestellten.
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