13.12.2017- Neues Friedensglockenspiel für Leuven

...für die Norbertinerabtei von Park. Rund 430.000 Euro haben bisher Firmen, Privatpersonen, Organisationen und Vereinigungen aus Neuss und Leuven gespendet. Damit ist der Gesamtbetrag für die 40 Glocken fast erreicht. Alle 23 kleinen Glocken haben einen Paten oder Partner gefunden, von den 17 großen Glocken sind 12 bereits zugeordnet. Das neue Friedensglockenspiel hat bisher 51 Friedenspartner (Spende ab 250 Euro) und 146 Förderer (Spende ab 50 Euro) um sich versammelt. „Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass sich so viele Spenderinnen und Spender gefunden haben, die damit einen wichtigen Beitrag zur belgisch-deutschen Friedensgeschichte leisteten. Das zeigt einmal mehr, dass gemeinsam Großes bewirkt werden kann und ist ein wichtiger Schritt zur neuen Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der Städte Leuven und Neuss,“ sagt der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer.

Das neue Leuvener Friedensglockenspiel wird nächstes Jahr am Sonntag, 11. November 2018, 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges, seine Friedensbotschaft in die Welt senden.   Im August 2016 unterzeichneten die Bürgermeister beider Städte, Louis Tobback und Reiner Breuer, eine Vereinbarung, die darauf abzielt, durch kulturelle Zusammenarbeit neu zu verbinden, was ehemals von Flammen getrennt wurde. Seit 1730 hatten 40 Glocken zunächst ihren Platz in der Norbertinerabtei von Park, bis sie in die Leuvener Stadtkirche St. Petri überführt wurden. Dort fielen sie 1914 während des Ersten Weltkriegs den großen Zerstörungen der Stadt durch deutsche Truppen zum Opfer. Maßgeblich beteiligt war damals ein Neusser Landsturm-Bataillon. Als konkretes Symbol des Friedens und der Versöhnung hilft Neuss der Stadt Leuven nun, das Glockenspiel an seinem Ursprungsort wiederherzustellen.

"Wir sind sehr glücklich, stolz und dankbar, dass sich so viele Menschen von dieser Friedensgeschichte angezogen fühlen. Das Schöne an diesem Projekt ist, dass wir durch die Musik alle an diese Friedensmission denken können", sagt Kulturschöffin Denise Vandevoort aus Leuven.

Für den historischen Wiederaufbau erhält die Glockengießerei Koninklijke Eijsbouts aus Asten in den Niederlanden den Auftrag. Das neue Instrument wird eine originalgetreue Nachbildung des Glockenspiels der Amsterdamer Glockenturmschmiede von Claes Noorden und Jan Albert de Grave sein, die ab 1730 im Turm der Abtei stand. Das Gießen der Glocken und Klöppel, die Herstellung und Montage der Tastatur und des Automaten, die Aufhängung und die Traktion und schließlich der Bau des Spieltischraums kosten insgesamt 574.000 Euro. Spenden können weiterhin auf das Konto der Stadt Neuss bei der Sparkasse Neuss, IBAN: 38 3055 0000 0000 1031 50, Verwendungszweck: „Friedensglocken Leuven Neuss“ überwiesen werden.

Zeitlicher Ablauf 2018

• Im Januar und Februar werden die 40 Gussformen mit den Inschriften, die die Paten der Glocken gewählt haben, gebaut.

• Im März und April werden die Glocken in verschiedenen Stufen gegossen.

• Das Stimmen der Glocken findet im Mai und Juni statt. Dies wird in der Mittelton-Stimmlage, der üblichen musikalischen Stimmlage zu Beginn des 18. Jahrhunderts, geschehen.

• Ab dem 15. August beginnen die Arbeiten vor Ort: die Errichtung des Glockenstuhls, der Bau des Spieltischraums und die Montage der Glocken, der Klöppel und des Spielmechanismus.

• Am 1. Oktober ist das Glockenspiel spielbereit und kann getestet werden, sodass es für die Einweihungskonzerte am 11. November 2018  rechtzeitig eingespielt zur Verfügung steht.

Weitere Informationen sind unter www.FriedensglockenLeuvenNeuss.eu und www.vredesbeiaardleuvenneuss.eu erhältlich.

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