14.06.2018 - Derzeit keine Kapazitäten für Kinderfeuerwehr
Die Neusser Feuerwehr hat die Einrichtung einer Kinderfeuerwehr geprüft
Entgegen anderslautenden Verlautbarungen aus der Politik vor der heutigen Sitzung des Hauptausschusses, wird diese nach der Prüfung derzeit nicht von der Leitung der Neusser Feuerwehr begrüßt. „Der Vorschlag, derzeit keine Kinderfeuerwehr einzurichten, stammt einmütig von der gesamten Wehrleitung und mir als zuständigem Beigeordneten“, stellt Feuerwehrdezernent Holger Lachmann klar.
Die Feuerwehr Neuss verfügt aktuell über eine Jugendfeuerwehr, in der rund 60 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren aktiv sind, die von insgesamt 20 qualifizierten Jugendbetreuern betreut werden. Die Betreuer kommen aus der Freiwilligen Feuerwehr Neuss. Die Jugendarbeit wird daher zusätzlich zum regulären Dienst geleistet, der bereits durch Einsätze und Übungsdienste geprägt ist. Um darüber hinaus weitere Kinder und Jugendlichen zu betreuen, bestehen zur Zeit in der Neusser Feuerwehr keine Kapazitäten. Um zusätzlich zur bereits bestehenden Jugend- noch eine Kinderfeuerwehr zu gründen, wäre ein ganzheitliches und tragfähiges Konzept erforderlich. Insbesondere müsste fachlich geeignetes, hauptamtliches Personal für die Bildungsarbeit mit Kindern eingestellt werden. Hierfür wären entsprechende Beschlüsse im Rahmen der Stellenplanberatungen notwendig. Auch müssten extra Räumlichkeiten geschaffen werden, die für die Betreuung von Kindern geeignet wären. Eine „Ad hoc-Lösung“ zur Umsetzung einer Kinderfeuerwehr ist daher nicht möglich.
Die Neusser Feuerwehr widmet sich derzeit aktuellen zusätzlichen Herausforderungen wie die Begleitung der Planung der Feuerwache Süd oder dem Brandunfall im Dezember 2017 mit vielfältigen daraus resultierenden Folgeaufträgen. Eine Gründung der Jugendfeuerwehr zum jetzigen Zeitpunkt wäre nur unter Vernachlässigung dieser vordringlichen Aufgaben möglich. „Die Neusser Feuerwehr nimmt bei Ihren zukünftigen Aufgaben eine klare Prioritätensetzung von notwendigen und lediglich wünschenswerten Aufgaben vor. Insbesondere die geringen möglichen Landesmittel zur Unterstützung der Gründung einer Kinderfeuerwehr entsprechen nicht im Geringsten dem zu erwartenden zusätzlichen Aufwand für das derzeit bereits ausgelastete Haupt- und Ehrenamt der Neusser Feuerwehr“, begründet Lachmann die derzeit ablehnende Haltung der Verwaltung. Unabhängig von der Einrichtung einer Kinderfeuerwehr findet derzeit eine flächendeckende Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen statt. Hierbei wurden im letzten Jahr in 288 Einheiten über 3270 Kinder unterrichtet.