28.06.2018 - Neusser Delegation vom Hansetag zurückgekehrt
Rostock übergibt Staffel und Fahne an Pskow für Hansetag 2019
Im mecklenburgischen Rostock ging nun der 38. Internationale Hansetag zu Ende. Die große Neusser Delegation um Bürgermeister Reiner Breuer und Hansebeauftragte Angelika Quiring-Perl ist wieder in die rheinische Heimat zurückgekehrt und brachte viele Eindrücke und Ideen mit - auch mit Blick auf den 42. Hansetag, der 2022 in Neuss stattfinden wird. Das Großereignis mit rund 2.000 Delegierten und geschätzten 400.000 Besucherinnen und Besuchern war eine harmonische und fröhliche Veranstaltung, die vom internationalen Austausch geprägt war. 119 Hansestädte aus 16 Nationen beteiligten sich an der Ausgestaltung des Festes.
Die Hansestadt Neuss und Neuss Marketing präsentierten sich gemeinsam mit den Hansestädten Emmerich, Kalkar/Grieth und Wesel am völlig neu und großzügig konzipierten Stand der Rheinischen Hanse, der unmittelbar vor dem Rathaus ein richtiger Hingucker war und für die Niederrheinregion mit Fahrradangeboten, Äpfeln und rheinischer Mundart warb. Auch die noch junge Hanse-Gesellschaft Neuss war hier vertreten.
Kurs auf die Ostsee nahmen am 23. Juni 103 Jugendliche aus zwölf Nationen, die bei einer Ausfahrt auf Traditionssegelschiffen ihr im Rahmen von Workshops erworbenes Wissen praktisch anwenden konnten. Das Projekt „Youth Hansa“ stand in Rostock unter dem Motto „Sail Training“ und wurde von den 15- bis 26-Jährigen sehr gut angenommen. Für die Hansestadt Neuss nahm der 18-jährige Rachid Hamdaoui an dem Programm teil und hinterließ offenbar bei seinen Mithanseatinnen und -hanseaten einen bleibenden positiven Eindruck: Gemeinsam mit Janik Houben aus Emmerich sind nun gleich zwei Jugenddelegierte in der Kommission, dem Vorstand der YouthHansa, vertreten. Dies kann in Hinblick auf den künftigen Hansetag in Neuss nur von Vorteil sein.
Gisela Welbers von der NEWI freute sich, dass die von ihr lange mitentwickelten Leitlinien für Fairen Handel endlich von der Delegiertenversammlung der Neuen Hanse einstimmig verabschiedet wurden. So verpflichten sich zum einen die künftigen ausrichtenden Städte eines Hansetages, diesen mit fair gehandelten Produkten durchzuführen. Außerdem werden die nun 192 aktiven Hansestädte aufgefordert, zur Fair Trade Town zu werden (Neuss ist hier seit vielen Jahren Vorbild für andere Städte). In Rostock wurde zudem auf dem Alten Markt ein Fair Trade- und Regionalmarkt errichtet, der den Besuchern das Thema mittels Talkshows, Kunstinstallationen, Workshops und Kostproben näher brachte und der sehr gut angenommen wurde.
Gleich zwei Kunstausstellungen hatte der Hansetag 2018 zu bieten: Zum einen die Internationale Hanse-Ausstellung, an der sich 66 Hansestädte beteiligten und die noch bis zum 8. Juli in der Hochschule für Musik und Theater Rostock besichtigt werden kann. Neuss ist hier mit einer großformatigen Ansicht aus der Dokumentation "Hafenwelten" des Fotografen Thomas Mayer vertreten. Und schließlich das Projekt "Future City - Stadt der Zukunft" der Gruppe HANSEartWORKS. Das Kulturamt der Stadt Neuss hatte Stefanie Minzenmay ins Rennen geschickt, die mit ihrer besonderen Sicht auf das Neusser Bürger-Schützenfest vom ausrichtenden PhotoBookMuseum Köln sofort in den exklusiven Kreis der 18 Fotografinnen und Fotografen gewählt wurde.
Zum Abschluss des 38. Internationalen Hansetages wurde schließlich im Beisein aller Delegationen die Hansefahne und damit die Staffel von Rostock an die nächste ausrichtende Stadt vergeben: Iwan Zezerski, Stadtpräsident der russischen Hansestadt Pskow, nahm sichtlich bewegt die Fahne mit dem Logo der Hansekogge entgegen. Die Neusser Partnerstadt richtet nämlich vom 26. bis zum 30. Juni 2019 den 39. Internationalen Hansetag aus. Neuss wird sich dort besonders präsentieren. Die Hansefahne wird nun von einer Fahrradstaffal nach Pskow gebracht.
Der neue Vormann der Hanse Jan Lindenau äußerte sich abschließend begeistert zu den vier Event-Tagen: „Im Vergleich mit den bisherigen Hansetagen spielt die 38. Auflage definitiv in der 1. Liga. Die rund 2.000 Delegierten waren voll des Lobes für die hervorragend organisierte Veranstaltung und haben sich hier sehr herzlich aufgenommen gefühlt.“ Dem können sich Bürgermeister Reiner Breuer und die Neusser Delegation nur anschließen und nehmen die Herausforderung für 2022 an. Denn wer will schon gerne 2. Liga sein?