27.11.2018 - Internationale Tanzwochen
Bundesjugendballett aus Hamburg gastiert in der Stadthalle
Fünf Jahre nach seinem letzten Neusser Gastspiel stellt das Bundesjugendballett aus Hamburg am Dienstag, 11. Dezember 2018, um 20 Uhr bei den Internationalen Tanzwochen einen bunten Strauß zeitgenössischer Choreographien vor: Acht junge Tänzer und Tänzerinnen sowie neun Musiker versprechen einen mitreißenden Abend der verschiedensten Tanzstile zu Live-Musik.
Der Abend in der Stadthalle Neuss, Selikumer Straße 25, beginnt mit Muted, einer Choreographie des Tänzers und Choreographen Sasha Riva. Riva wurde beim Hamburg Ballett ausgebildet und tanzte als Solist mehrere Uraufführungen von John Neumeier. Heute ist er Mitglied des „Grand Théatre de Genève“ und wird für seine rätselhaften, melancholischen Kreationen gefeiert. Zur Musik des lettischen Komponisten Peteris Vasks verfolgen die Tänzer verschiedene Situationen und Emotionen im Leben eines jungen Mädchens. Mit „In the Blue Garden“ folgen Auszüge aus einer Choreographie von John Neumeier zum märchenhaften Ma Mère l'Oye (Mutter Gans) von Maurice Ravel, mit der der Komponist die „Poesie der Kindheit“ wachrufen wollte.
„Dressed up in tissue paper“ (Verkleidung in Papiertüchern) hat die slowakische Tänzerin Natalia Horecna geschaffen. Sie tanzte beim Hamburg Ballett und dem Nederlands Dans Theatre I und ist heute als freischaffende Choreographin tätig. Zur wundervoll-expressiven Musik von Terry Riley präsentiert sie hier ein kleines dunkles Märchen, das sich mit den Schwächen, Kämpfen und alltäglichen Ängsten auseinandersetzt.
„Dumbarton Oaks“ ist eine eigene Arbeit des Bundesjugendballett nach dem gleichnamigen neoklassizistischen Werk von Igor Strawinsky, der als Meister des großen Balletts auch dann eine erste Wahl ist, wenn man nicht gerade sein Sacre du Printemps oder seinen Feuervogel aufs Programm setzt.
Dem getanzten Konzert für Kammerorchester folgt das gut halbstündige „BJB Songbook: What We Call Growing Up“ – ein bunter Bilderbogen über das Erwachsenwerden, der von Pop- und Folk-Songs aus den letzten sechzig Jahren „live“ begleitet wird und wieder einmal eindringlich beweist, dass die Compagnie, die ihre innovativen Ideen auch an den „unmöglichsten“ Aufführungsorten realisiert, verdientermaßen den „Deutschen Tanzpreis Zukunft 2013“ erhalten und den bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen 2014“ gewonnen hat.
Das Bundesjugendballett will bewegen: Die achtköpfige Compagnie wurde 2011 von John Neumeier gegründet, um dem Ballett neue Orte zu erschließen und ein junges Publikum zu gewinnen. Die blutjungen, bereits voll ausgebildeten Tänzerinnen und Tänzer bewerben sich aus aller Welt um die Aufnahme ins Bundesjugendballett. In dieser Saison stammen sie aus Italien, Argentinien, Brasilien, Australien, Japan und Deutschland. Hier haben sie die Möglichkeit zu tanzen, hier können sie choreographisch aktiv werden – oder ganz einfach bei den üblichen Bühnenarbeiten und Vorbereitungen mithelfen: bei der Kostümschneiderei, beim Szenenaufbau und bei der direkten Kommunikation mit dem Publikum. Die kleine, intime Truppe schweißt zusammen, fördert ihre Mitglieder und dient als Sprungbrett für die Karriere. Heute ist es nicht unüblich, dass die jugendlichen Talente schon nach einem Jahr von den großen Ensembles abgeworben werden.
Tickets können über die Karten-Hotline unter 02131/52699999 oder online unter www.tanzwochen.de bestellt werden (zuzüglich Versandkosten und zwölf Prozent Vorverkaufsgebühr).