01.06.2023 - Ausstellung "COMEBACK 2 – Restaurierte Werke neu entdecken!"
Ab dem 4. Juni 2023 im Clemens Sels Museum Neuss
Nachdem mit „COMEBACK“ im vergangenen November die (Teil-)Wiedereröffnung des Clemens Sels Museums Neuss gefeiert und gerettete Meisterwerke gezeigt wurden, gewährt „COMEBACK 2“ erste Einblicke in die umfangreichen Restaurierungsprozesse. Die ersten 30 Werke kehren für den zweiten Teil der Neupräsentation nach Neuss zurück, unter anderem Émile Bernards Gemälde „Die Ernte in Saint-Briac“ und Wilhelm Morgners „Astrale Komposition XI“.
Von den Starkregenereignissen am 20. Mai 2022, bei denen auch Wasser in das Stadtarchiv und das Rathaus eindrang, war das Clemens Sels Museum Neuss (CSMN) besonders betroffen. Sowohl das Museumsdepot als auch die archäologische Abteilung im Untergeschoss wurden überflutet: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg bestand die unmittelbare Gefahr eines unwiederbringlichen Verlusts großer Teile der Sammlung und somit des kulturellen Gedächtnisses der Stadt Neuss. Doch dank des schnellen und professionellen Eingreifens des Museumsteams, der Neusser Feuerwehr und zahlreicher helfender Hände konnte ein Großteil der Kunstwerke rechtzeitig in die oberen Geschosse des Gebäudes verbracht und somit ein unersetzbarer Verlust der international renommierten Kunstsammlung des CSMN abgewendet werden.
Bereits am Folgetag des Schadens führte ein kurzfristig zusammengestelltes Team von Fachrestaurator*innen für Malerei, Skulptur und Papier – parallel zur anhaltenden Evakuierung der restlichen Depotbestände – die Erstbegutachtung von weit über 1.000 Werken durch. Wenngleich die Spitzenstücke der Sammlung glücklicherweise unversehrt blieben, wurden bei ca. 200 Werken Schäden in Folge des Wassereinbruchs festgestellt. Betroffen sind neben Skulpturen aus Bronze und Stein vor allem Gemälde und historische Rahmen.
Um die fachgerechte Auslagerung der musealen Bestände in ein externes Depot zu gewährleisten, wurden die Transportmaßnahmen von Fachrestaurator*innen begleitet, die vorab die Transportmodalitäten für über 1.000 Kunstwerke festgelegt hatten. Wo erforderlich wurden Kunstwerke gesichert, beispielsweise durch das Anbringen eines Rückseitenschutzes oder die Fertigung einer speziellen Transportkiste. Um überdies weitere Schäden – etwa durch Schimmelbildung – von den Objekten abzuwenden, wurden bereits vor den Transporten erste restauratorische Maßnahmen im Museum durchgeführt.
Zeitgleich mit der Auslagerung der letzten Depotbestände wurden am 22. Juli 2022 die ersten rund 30 Kunstwerke zu Restaurierungszwecken in umliegende Restauratorenateliers verbracht. Nach Abschluss aller restauratorischen Maßnahmen wurden diese am 6. März 2023 dort abgeholt und durch fast 60 neue zu restaurierende Objekte ausgetauscht. Um einen dauerhaften Schaden an den Sammlungsbeständen des Museums zu verhindern, ist eine konsequente und zeitnahe Behandlung weiterer beschädigter Kunstwerke zwingend erforderlich. „COMEBACK 2“ gewährt erstmals Einblicke in die umfangreichen und noch mindestens bis zum Jahresende andauernden Restaurierungsprozesse. Insgesamt werden rund 30 Objekte im Kontext der Schausammlung präsentiert, die aufgrund des Wassereinbruchs im Mai 2022 beschädigt und im Laufe des vergangenen Jahres restauriert wurden, darunter auch Émile Bernards Gemälde „Die Ernte in Saint-Briac“ und Wilhelm Morgners „Astrale Komposition XI“.
Die Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz über „COMEBACK 2“: „Es ist ein großes Glück für uns gewesen, dass sich seinerzeit so viele hoch qualifizierte Restaurator*innen von jetzt auf gleich bereit erklärt haben, uns in dieser extremen Notlage zu unterstützen und dies auch weiterhin tun. Dank der guten Zusammenarbeit ist es uns so auch in Krisenzeiten gelungen, dem Bewahren als einer der musealen Kernaufgaben gerecht zu werden. Das nun bereits die ersten restaurierten Werke in unser Haus zurückkehren können, ist eine unbeschreiblich große Freude für das gesamte Museumsteam.“ Dank der Einbindung neuer thematischer Schwerpunkte und digitaler sowie hybrider Vermittlungsangebote bietet „COMEBACK 2“ den Besucher*innen erneut viele neue spannende Zugänge zu Kunstwerken und Kunstgeschichten.
Wegen des großen Anklangs wird auch das Museumskino verlängert. Bis September 2023 werden dort Kurzfilme der Pionierin des Animationsfilms Lotte Reininger (1899–1981) zu sehen sein. 1926 veröffentlichte diese – 10 Jahre vor Walt Disney – den ersten abendfüllenden Trickfilm („Die Abenteuer des Prinzen Achmed“). Selbstverständlich werden weiterhin auch inklusive Angebote in die Neupräsentation integriert.
Wichtiger Hinweis: Das noch abgekofferte Untergeschoss mit den Räumen für die Archäologische Sammlung und dem Depot sowie die Stadtgeschichte im Obertor bleiben aufgrund anhaltender Sanierungsarbeiten weiterhin geschlossen.
Eröffnung der Ausstellung
Sonntag, 4. Juni 2023, 11.30 Uhr
Film zur Ausstellung
https://youtu.be/APDUXcm3BwE
Die Fotos für Ihre Berichterstattung können Sie sich unter folgendem Link herunterladen:
https://bit.ly/3BZXzWP
(Passwort: VonhierComeback2_2023)