Empfang im Rathaus in Herzliya: (v.l.) Ayala Daskalo, Orly Blumberg, Irith Fried, Ofra Bell, Bürgermeister Moshe Fadlon, Bürgermeister Reiner Breuer, Frank Gensler, Bert Römgens, Jessica Gleß, Richard Palermo

Städtepartnerschaft

Die Spitzen der Stadt Neuss und der Stadt Herzliya (Israel) sind sich einig - sie wollen eine Partnerschaft

Dies ist die gute Botschaft, die die fünfköpfige Delegation um Bürgermeister Reiner Breuer, die am Dienstag (12. November 2019) nach Israel aufbrach, nun mit nach Hause bringt.

Im Zentrum des Israel-Besuchs stand ein Gespräch mit Moshe Fadlon, dem Bürgermeister der Stadt Herzliya, im dortigen Rathaus. In diesem Gespräch griff Breuer den Auftrag des Rates der Stadt Neuss auf, der bereits in dem im August 2018 geschlossenen Vertrag mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf formuliert ist: Eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt im Staat Israel einzugehen.

Bert Römgens, der für die Jüdische Gemeinde mit nach Israel reiste, ist besonders erfreut, dass neben dem im Vertrag vereinbarten Wiederaufbau der Synagoge in Neuss - wenn auch an einem anderen Ort - nun auch der zweite wichtige Aspekt der Vereinbarung aufgegriffen wurde und die Verbundenheit zum Staat Israel durch die Städtepartnerschaft auch offiziell Ausdruck findet.

Schwerpunkte der Städtepartnerschaft sind nun in Planung

Bei dem Termin im Rathaus von Herzliya stellten die beiden Bürgermeister Breuer und Fadlon weitere Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte fest. Sehr schnell waren sie sich grundsätzlich darüber einig, dass man eine Städtepartnerschaft eingehen möchte. Als nächste Schritte sind nun gegenseitige Vorschläge vorgesehen, welche Schwerpunkte mit der Partnerschaft zwischen Neuss und Herzliya gesetzt werden könnten und wie diese umgesetzt werden sollen. Dies könne, so Breuer, nun sehr schnell erfolgen, so dass der Rat der Stadt Neuss bereits im Dezember die notwendigen Beschlüsse dazu fassen könnte.Besuch bei 3M in Herzliya (v.l.) Bürgermeister Reiner Breuer mit Rotem Sahar von 3M und dem Ersten Beigeordneten und Kämmerer der Stadt Neuss Frank Gensler..jpg

Einer dieser Schwerpunkte soll auf jeden Fall die Zusammenarbeit und die Begegnungen zwischen Schulen sein. Im Anschluss an den Termin im Rathaus besuchte die Delegation das „Herzliya Science Center“, eine High School mit wissenschaftlichem Schwerpunkt. Von einem Schulprojekt waren die Gäste aus Neuss ganz besonders beeindruckt: Die Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich zwei Nano-Satelliten mit Hilfe der NASA in die Erdumlaufbahn gebracht, im Dezember folgt der Dritte, der auch Bilder von der Erde nach Herzliya senden soll. Dieses Projekt hatte bereits international hohe Aufmerksamkeit erregt. 

Wirtschaftskraft von Neuss und Herzliya passen hervorragend zusammen

Im Vorfeld des Termins mit Bürgermeister Moshe Fadlon stattete die Neusser Delegation dem 3M Innovation Center in Herzliya einen Besuch ab. In Herzliya sind auch die großen Technologie-Unternehmen Microsoft und Apple angesiedelt. 

Zur Neusser Delegation gehörte auch der Erste Beigeordnete und Stadtkämmerer Frank Gensler, der nämlich vor einigen Monaten anregte, Kontakt mit der Stadt Herzliya aufzunehmen. Ihm war aus seiner Zeit als Rechtsamtsleiter der westfälischen Stadt Marl, die neben Leipzig bereits eine von zwei deutschen Partnerstädten von Herzliya ist, die Stadt am Meer in unmittelbarer Nähe zu Tel Aviv ein Begriff: „Sowohl von der Größe als auch von der Wirtschaftskraft passen Neuss und Herzliya hervorragend zusammen.“

Der Delegation gehörten auch Richard Palermo und Jessica Gleß vom Neusser Bürgermeisteramt an, beide sind für die Städtepartnerschaften zuständig.Die Neusser Delegation vor dem Jaffa-Tor in Jerusalem (v.l.) Bürgermeister Reiner Breuer, Bert Römgens, Jessica Gleß, Frank Gensler und Richard Palermo.jpg

Die Stadt Herzliya wurde 1924 gegründet und hatte zur Staatsgründung Israels im Jahr 1948 gerade mal 500 Einwohnerinnen und Einwohner. Inzwischen leben dort rund 120.000 Menschen. Herzliya hat eine florierende Wirtschaft, ist mit Neuss also durchaus zu vergleichen. Die Stadt trägt ihren Namen nach Theodor Herzl (1860-1904), er gilt als Begründer des modernen Zionismus, ohne den der heutige Staat Israel gar nicht denkbar wäre. Ein Aspekt, den Bert Römgens ganz besonders freut: „Selbstverständlich unterstützen wir die Stadt Neuss darin, die Städtepartnerschaft mit Leben zu erfüllen und freuen uns auf den vielfältigen Austausch.“