Personalentwicklung
Potenzialmanagement
Aufgrund des demografischen Wandels werden viele Fach- und Führungskräfte die Stadtverwaltung Neuss in den kommenden Jahren verlassen. Ziel im Rahmen der Nachwuchsförderung ist es daher, eine bedarfsgerechte und strategieorientierte Personal- und Nachfolgeplanung zu etablieren und Potenzialträger aus der eigenen Verwaltung zu fördern.
Kerngedanken der nächsten Jahre sind:
- Unterstützung der Führungskräfte beim Thema Potenzialerkennung und -förderung
- Anbieten von Schulungen, die Potenziale der Dienstkräfte systematisch zu erfassen und insbesondere Führungsnachwuchs frühzeitig zu erkennen
- internes Potenzial-Assessment-Center für gemeldete Führungsnachwuchskräfte (Stärken-Schwächen-Profil, individuelle Entwicklungsplanung, Absprache mit Führungskräften, Fortbildungsmaßnahmen)
Fortbildungen
Gesundheitsfürsorge
Der Bereich Gesundheitsmanagement hat bei der Stadt Neuss einen großen Stellenwert. Neben Mittagspausenvorträgen, Gesundheitskursen und weiteren Veranstaltungen werden die Kolleginnen und Kollegen gezielt geschult, besser auf ihre Gesundheit zu achten.
Fortbildungen in diesem Bereich sind beispielsweise:
- Resilienztraining – die eigene Widerstandskraft stärken
- Rückenschule – richtig sitzen am Arbeitsplatz
- Beruf, Familie, Privatleben – alles unter einen Hut bekommen
- Diensthandy – Hilfe und Gefahr – der gesunde Umgang mit ständiger Erreichbarkeit
- Die Perfektionismusfalle – das richtige Maß finden
- Gesundes Führen
Demografischer Wandel
Ein Großteil der Kolleginnen und Kollegen der Stadt Neuss sind zwischen 50 und 65 Jahre alt. Daher ist es besonders wichtig, sich um die Belange dieser Beschäftigungsgruppe zu kümmern und sich darauf vorzubereiten, dass diese Mitarbeiter*innen die Stadtverwaltung Neuss in naher Zukunft altersbedingt verlassen und in den Ruhestand gehen werden.
Das Ausscheiden erfahrener Kolleginnen und Kollegen stellt die Stadt Neuss vor die Herausforderung, wichtiges und für die Aufgabenerfüllung erforderliches Experten- und Erfahrungswissen zu erhalten. Wissen, das vielleicht einmalig bei der Stadtverwaltung ist und nur unter Einsatz erheblicher personeller, zeitlicher und/oder finanzieller Ressourcen wieder erlangt werden kann.
Fortbildungen im Bereich Erfahrungsaustausch:
- Wissensmanagement
- Endspurt im Job – Perspektiven und Chancen
- Führen älterer Kolleginnen und Kollegen – Änderungen und Innovationen vermitteln, althergebrachtes Anerkennen
Interkulturelle Kompetenz
Viele Kolleginnen und Kollegen kommen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen. Daneben hat man als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter bei der Stadt Neuss vor allem in publikumsintensiven Ämtern mit dieser Vielseitigkeit zu tun. Daher ist es wichtig, die interkulturelle Kompetenz der Belegschaft zu stärken und das Verständnis für andere Kulturen zu fördern.
Fortbildungen im diesem Bereich:
- Grundlagen interkultureller Kompetenz – (Berührungs-) Ängste nehmen
- Interkulturelles Training
- Einfache Sprache in Wort und Schrift
Führungsverhalten
Die Führungskräfte bei der Stadt Neuss nehmen regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil, um ihr eigenes Führungsverhalten zu hinterfragen und ggf. ihren Führungsstil zu optimieren.
Fortbildungen in diesem Bereich:
- Nachwuchstalente erkennen und fördern
- Mitarbeitergespräche – das Instrument kennen lernen und nutzen
- Workshop LOB
- Führungskraft – und nun?
- Neue Mitarbeiter*innen erfolgreich einbinden und einarbeiten
- Mein Team entwickeln und motivieren – die eigene Rolle als Führungskraft
- Fehlerkultur – Fehler machen und richtig damit umgehen
- Kritik äußern und annehmen können – Feedback-Kultur
- Verantwortung annehmen können – Verantwortung abgeben können
Soft-Skills / persönliche Kompetenzen
Fort- und Weiterbildungen im Bereich der Soft-Skills sind nicht nur für den Job, sondern auch für die Persönlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von großer Bedeutung. Daher wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt auf der Förderung und Entwicklung der persönlichen Kompetenzen liegen.
Fortbildungen in diesem Bereich:
- Konfliktlösungskompetenz
- Kommunikationstraining
- Motivation aufrecht erhalten
- Sicher auftreten im Job – Smalltalk, Moderation, Präsentation
- Mehr Gelassenheit im Job
- Berufliche Herausforderungen meistern
- Argumentations- und Diskussionstraining
- Selbstorganisation
Teambuilding
Teambuilding dient der Verbesserung der Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei werden oftmals nicht nur die Kompetenzen einzelner Teammitglieder, bzw. der ganzen Gruppe gestärkt, sondern auch die Strukturen der Zusammenarbeit verbessert.
Für Fortbildungen und Workshops durch Kolleginnen und Kollegen kommt jedes Schnittstellenamt in Frage.
Fortbildungen in diesem Bereich:
- Personalservice – Überblick über die wichtigsten Themen und Angebote
- Antikorruption und Submission
- Stellenbewertungsverfahren
- Workshop für Haushaltssachbearbeiter
Darüber hinaus werden speziell angepasste Fortbildungen und Workshops für einzelne Bereiche (z.B. Bürgeramt oder Sozialamt) angeboten.
Mediation
Im Arbeitsalltag kommt es immer wieder mal zu Konflikten, Streitigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten. Sofern eine interne Klärung eines Konfliktes nicht mehr möglich erscheint, werden zur Unterstützung und Streitschlichtung der Betroffenen Mediatoren eingesetzt.
Kollegiale Beratung
Das Instrument der kollegialen Beratung hat sich über innerhalb der gesamten Verwaltung etabliert. Kolleginnen und Kollegen erhalten somit die Möglichkeit, sich zu beruflichen Fragen und Schlüsselthemen zu beraten und eine gemeinsame Lösung zu verfolgen.
Coaching
Um neue Führungskräfte besser zu unterstützen und auf ihre Rolle vorzubereiten, wird ihnen ein Coaching-Kontingent zur Verfügung gestellt. Hierbei übernehmen auch externe Coaches die Betreuung der Kolleginnen und Kollegen und unterstützen sie so bei der erfolgreichen Ausübung einer neuen Aufgabe.
Individuelle Entwicklungsplanung und -förderung
Orientierungscenter
Qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bei der Stadt Neuss auf allen Organisationsebenen benötigt. Eine kontinuierliche und langfristige Personalentwicklung wird daher immer wichtiger. Um die hohe Qualität zu erhalten und gegebenenfalls noch auszubauen, werden die Fähigkeiten und Potenziale der Mitarbeiter*innen aufgespürt, richtig eingesetzt und gefördert. Aus diesem Grunde wird bei der Stadt Neuss seit einigen Jahren das so genannte Orientierungscenter mit unterschiedlichen Potenzialträgern durchgeführt.
Beim Orientierungscenter steht (anders als beim Assessmentcenter) der Entwicklungsgedanke im Vordergrund. Die Teilnehmer*innen lernen durch die Bewältigung verschiedener Aufgaben, z.B. Simulation von Praxissituationen, ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen und erschließen durch Selbst- und Fremdreflexion individuelle Lern- und Entwicklungsräume. Die Reflektion des persönlichen Führungsverhaltens und das Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen sind somit wesentlicher Bestandteil der Zielsetzung des Orientierungscenters. Die Verantwortung sich selbst zu prüfen und die zielorientierte Weiterentwicklung als Führungskraft oder Potenzialträger wird dadurch gefördert.
Zielgruppe des Orientierungscenters sind zum einen Nachwuchsführungskräfte und junge Führungskräfte mit bis zu zweijähriger Führungserfahrung (Orientierungscenter für Nachwuchsführungskräfte), sowie Führungskräfte mit Führungserfahrung über zwei Jahren.
Mentoring
Der Begriff „Mentoring“ stammt aus dem Griechischen und steht für das „Lernen am erfolgreichen Vorbild“. Mentoring ist ein Personalentwicklungsinstrument zur Begleitung und Unterstützung des beruflichen Weges von Nachwuchsführungskräften. Durch eine zeitlich befristete, persönliche Beziehung zwischen einer erfahrenen (hierarchisch höher stehenden) Führungspersönlichkeit (Mentorin oder Mentor) und einer jüngeren Person (Mentee) wird berufliches und persönliches Erfahrungswissen im Mentoring-Prozess weitergegeben.
Das Mentoring bei der Stadt Neuss basiert auf einer persönlichen, durch Akzeptanz und Vertrauen geprägten „Eins-zu-Eins-Beziehung“ zwischen Mentor*in und Mentee. In regelmäßigen Gesprächen (ca. im 4–6-Wochen-Rhythmus) werden die Mentees von den Mentor*innen auf dem Weg in die berufliche Zukunft unterstützt.
Als Mentee kann grundsätzlich jede Dienstkraft der Stadt Neuss am Mentoringprojekt teilnehmen, soweit sie sich spezielle Ziele über die eigene berufliche Zukunft gesetzt und sich bereits mit eigenen Stärken und Schwächen beschäftigt hat.
Die Mentorin, bzw. der Mentor muss hingegen eine mindestens 15-jährige Berufserfahrung (ohne Ausbildungszeiten) bei der Stadt Neuss vorweisen können und außerdem schon einige Jahre Erfahrung in einer Führungsposition gesammelt haben. Zudem wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob insbesondere im Bereich Führungskräfteentwicklung Fortbildungen besucht wurden.
Mentee und Mentorin bzw. Mentor werden als ein Tandem bezeichnet. Die Partner des Tandems finden sich nach einer Verhaltensprofilanalyse. Innerhalb von zwei Jahren arbeitet dieses Tandem eng zusammen und wird dabei zusätzlich bei Rahmenveranstaltungen (z.B. Auftakts- und Abschlussveranstaltung des Mentoringprogramms) oder auftretenden Problemen von einem externen Coach betreut.
Ziel des Mentorings ist eine individuelle Persönlichkeitsförderung, bei dem nach dem Win-Win-Prinzip alle Beteiligten (Mentee, Mentor*in und die Stadt Neuss) profitieren. Aufgrund der positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre ist das Mentoring mittlerweile fester Bestandteil des Fortbildungskonzeptes der Stadt Neuss.