Auto-arme Innenstadt
Als erste Maßnahme sollen Deutsche Straße, Drususallee und Sebastianusstraße Fahrradstraßen werden
Derzeit wird das Mobilitätsentwicklungskonzept erstellt, das Ende des Jahres vom Rat der Stadt Neuss beschlossen werden soll. Doch jetzt schon werden erste Maßnahmen in einem „zentralen Interventionsraum Innenstadt“ konkret in Gang gesetzt: Nach den Vorschlägen der Verwaltung soll künftig die Verbindung Deutsche Straße – Drususallee – Sebastianusstraße als wichtige Radverkehrsachse für die City definiert und dabei die Querung des Hauptstraßenzuges zum Glockhammer für den motorisierten Verkehr unterbunden werden. Die Sebastianusstraße würde damit zu einer autoarmen Fahrradstraße aufgewertet.
Ausgehend von der Empfehlung des Ausschusses für Planung, Stadtentwicklung und Mobilität am 28. Januar hat die Verwaltung im neu gebildeten Unterausschuss Mobilität die ersten Überlegungen präsentiert. So soll noch in diesem Jahr ein Verkehrsversuch gestartet werden. Für die wegfallenden Pkw-Parkplätze können Flächen für mehr Aufenthaltsqualität in der Straße, vor allem für die Außengastronomie bereitgestellt werden. Das soll zunächst auch testweise mit mobilen Elementen erfolgen. Im Vorfeld ist noch eine Vielzahl von offenen Fragen zu klären. Sobald es die Pandemielage zulässt und die Politik einen entsprechenden Auftrag erteilt, wird die Verwaltung in Gespräche mit den betroffenen Anliegern einsteigen. „Viele Teile der Maßnahme benötigten eine sorgsame Kommunikation“, so der Neusser Planungsdezernent Christoph Hölters.
Ziel ist es, neben der Sebastianusstraße auch die Hamtor- und Michaelstraße sowie die Drususallee in eine Fahrradstraße umzuwandeln. In letzterer wäre der nicht mehr richtlinienkonforme Radfahrstreifen aufzuheben, damit Fahrräder hier die Straße in der kompletten Breite benutzen können. „Gerade für den starken Schülerverkehr in der Drususallee kann dies alleine schon für die kritischen Abbiegesituationen eine deutliche Verbesserung bringen“, so Hölters, der sich als Folge der Änderungen am Benno-Nußbaum-Platz einen deutlich besseren Verkehrsfluss am Kreisverkehr verspricht. In der Deutschen Straße sollen die vorhandenen Schutzstreifen für den Radverkehr generell überprüft werden.
(Stand: 02.03.2021/Spa)