Projekte
Klimaschutzteilkonzept „Habichtweg/Am Blankenwasser“
Die Erstellung des Klimaschutzteilkonzepts erfolgte von April 2019 bis April 2020 unter der Federführung des Amtes für Stadtgrün, Umwelt und Klima in Kooperation mit dem Amt für Wirtschaftsförderung sowie mit denjenigen der vor Ort ansässigen Unternehmen, die ihre Mitwirkungsbereitschaft erklärt hatten.
Ziel bei der Erstellung des Klimaschutzteilkonzepts war es, eine strategische Planungs- und Entscheidungshilfe mit konkreten Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen und Energieverbräuchen im definierten Zielgebiet zu erhalten.
Zusätzlich sollten überbetriebliche Klimaschutzaktivitäten und Kooperationen angestoßen und entwickelt werden. Außerdem ist die Beteiligung der Bereiche Gewerbe/Handel, Dienstleistungen und Industrie ein wichtiger Schritt, um die von der Stadt Neuss angestrebte Klimaneutralität 2035 zu erreichen.
Das Klimaschutzteilkonzept für das Gewerbegebiet Habichtweg / Am Blankenwasser stellt eine strategische Grundlage der Energie- und Klimaaktivitäten in diesem Bereich in den nächsten Jahren dar. Darüber hinaus bietet es das Potenzial zur Übertragbarkeit von Einzelmaßnahmen auf die weiteren Gewerbegebiete in Neuss.
Das fertige Klimaschutzteilkonzept umfasst unter anderem folgende Inhalte:
- Bestandsaufnahme (inkl. Energie- und CO2-Bilanz)
- Potenzialanalyse und Zieldefinition
- Akteursbeteiligung
- Maßnahmenkatalog (inkl. Beschreibung, Kostenschätzung, Arbeitsschritten usw.)
- Controlling-Konzept
- Kommunikationsstrategie
Klimaschutzsiedlung Blausteinsweg
Das Landesprogramm „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ fördert den Bau von Energieeffizienzhäusern, deren Verbrauchswerte deutlich unter den Anforderungen der Energieeinsparverordnung von 2014/2016 liegen. Mitte November 2011 wurde der Siedlung von der Auswahlkommission der Energieagentur NRW der Status „Klimaschutzsiedlung in Planung“ verliehen, dieser Status wurde jetzt in „Klimaschutzsiedlung im Bau“ geändert.
Sie möchten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und haben daran Interesse, ein Energieeffizienzhaus in der Klimaschutzsiedlung Blausteinsweg zu errichten? Im Folgenden finden Sie alle notwendigen Informationen.
Stadt – Klima – Boden
Das Forschungsprojekt „Aktivierung der Bodenkühlleistung für stadtklimatische Konzepte zur Klimaanpassung am Beispiel der Stadt Neuss“ mit dem Kurztitel „Stadt – Klima – Boden“ wurde durch Fördermittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt. Von Februar 2015 bis Dezember 2017 arbeitete die Stadt Neuss mit dem Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum zusammen an der Frage, welchen Beitrag Stadtböden zur Kühlung von Wärmeinseln leisten.
Eine bisher wenig beachtete Möglichkeit, um der durch den Klimawandel zunehmenden städtischen Überwärmung entgegenzuwirken, ist der Schutz oder die Wiederherstellung und die gezielte Nutzung der sogenannten Kühlfunktion des Bodens. Die natürliche Kühlleistung der Böden ist durch Versiegelung, Grundwasserabsenkungen und Bodenveränderungen in vielen Städten bereits heute in großem Umfang stark reduziert. Von großer Bedeutung für die Klimaanpassung im städtischen Raum ist die Einbindung von Kaltluftproduktionsflächen und Frischluftschneisen in die Maßnahmen zur Reduktion der sommerlichen Hitzeinsel. Dabei wird von einer grundsätzlichen Kühlleistung von unversiegelten Flächen ausgegangen, und die Sicherung innerstädtischer Grünanlagen und Frischluftschneisen ist aktuell ein Thema in der Stadtplanung.
Über mehrere Jahre hinweg wurden Messstationen im Stadtgebiet betrieben, um Daten über die Luft- und Bodentemperatur sowie die Luft- und Bodenfeuchte zu erfassen. Darüber hinaus wurden digitale Geländemodelle und Luftbilder analysiert und Modellrechnungen durchgeführt.
Zu den Projektzielen gehörte u. a. die Entwicklung eines städtischen Bodenhandlungskonzeptes, in dem die stadtklimatisch relevanten Flächen entsprechend ihrer Bodenparameter kategorisiert wurden. Dieses Bodenhandlungskonzept mündete in eine Festsetzung von im Stadtgebiet ausgewiesenen Schutzzonen, in denen die gute Kühlleistung der vorhandenen Böden und Grüngestaltung erhalten werden muss, und von Sanierungszonen, in denen eine Verbesserung der Kühlleistung durch Veränderung der Bodeneigenschaften erreicht werden muss. Es soll als Grundlage für planerische und politische Entscheidungen dienen.
Ein weiteres Projektziel bestand darin, ein Bodenmanagementsystem zu entwickeln. Hierbei flossen die Erkenntnisse aus den Testfeldern mit Umsetzung verschiedener (Boden-)Verbesserungsmaßnahmen ein.
Die Ergebnisse und Methoden des klimatischen Bodenhandlungskonzeptes und des Bodenmanagementsystems sind übertragbar auf andere Städte und können somit auch in anderen Kommunen angewendet werden. Weitere Informationen zum Projekt finden auf der Projekthomepage: www.staklibo.net
Einen zusammenfassenden Überblick liefern Ihnen unsere Broschüre oder unser Flyer.