Klimaanpassung

In der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, kurz Klimaanpassung, beschäftigt sich die Stadt Neuss schwerpunktmäßig mit der zunehmenden Hitzebelastung und mit Starkregenereignissen.

Als Grundlage für das städtische Handeln dienen das Klimaanpassungskonzept und die Handlungskarte Klimaanpassung. Aus der Handlungskarte Klimaanpassung Neuss können Sie entnehmen, ob Sie in einem von Hitze besonders belasteten Bereich oder in einem möglichen Hochwasser- oder Überflutungsgebiet wohnen. 

Hier möchten wir Ihnen einige Maßnahmen vorstellen, wie Sie Ihr Haus und Grundstück auf den Klimawandel vorbereiten können:

Grundsätzlich gilt: Mehr Grün, weniger Beton. Jede Pflanze, jede nicht versiegelte Fläche hat eine kühlende Wirkung im Sommer. Gleichzeitig kann hier Wasser versickern und so bei Starkregen die Kanalisation entlasten.

  • Dach- und Fassadenbegrünungen sind klassische Maßnahmen der Klimaanpassung. Durch diese kann sommerliche Hitze reduziert werden. Gleichzeitig können durch die Pflanzen Schadstoffe aus der Luft gefiltert und Regenwasser zurückgehalten werden. Im Gründachpotenzialkataster können Sie sehen, ob sich Ihr Haus grundsätzlich für eine Dachbegrünung eignet.
  • Vorgärten leisten einen wichtigen Beitrag zu einem kühleren Klima im Sommer und zur Artenvielfalt. Pflanzen im Vorgarten spenden Schatten und tragen durch Verdunstung zur Kühlung bei. Blumen, insbesondere Wildblumen und weitere Pflanzen, bilden Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Kleintiere, insbesondere Insekten.
  • Rückbau versiegelter Flächen: Dazu eignen sich vor allem Innenhöfe oder Stellplätze, aber auch Terrassen, Gartenwege oder Zufahrten vor Garagen. Sofern eine weitere Befestigung des Bodens gewünscht ist, sind geeignete Beläge: Schotterrasen, Rasengittersteine, Rasenfugenpflaster, Betonpflastersteine, Kies-/Splittabdeckung, Splittfugenpflaster, Porenpflaster u.ä..
  • Wasserflächen schaffen: Gartenteiche und Springbrunnen haben ebenfalls einen kühlenden Effekt und erhöhen gleichzeitig die Lebens- und Aufenthaltsqualität.
  • Nutzung heller Fassadenfarbe und heller Bodenbeläge: die helle Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen, wodurch die Wärme der Strahlen nicht in der Gebäudehülle oder im Boden gespeichert wird. So wärmt sich die Umgebung im Sommer nicht so stark auf.

Die bisher genannten Maßnahmen dienen vor allem der Hitzevorsorge, haben aber auch positive Effekte auf die Starkregenvorsorge. An dieser Stelle muss betont werden, dass ein vollständiger Schutz vor einer Überflutung infolge eines Starkregenereignisses nicht garantiert werden kann. Allerdings können Sie in Ihrem Heim durch geeignete Vorsorgemaßnahmen mögliche Gefahrenpunkte entschärfen.

Das Wasser kann bei starken Niederschlägen insbesondere durch Tür- und Fensteröffnungen in tiefer gelegene Räume, vor allem in Keller, eindringen. Mit wasserdichten Türen und Fenstern oder Erhebungen vor Kellerfenstern oder erhöhten Türen können dort schon grundlegende Hindernisse für das Eindringen von Wasser geschaffen werden. Ebenso häufig gelangt Niederschlagswasser durch die Kanalisation in die Gebäude. In diesem Fall wird von Rückstau gesprochen. Mit dem Einbau einer Rückstauklappe, die das Zurückfließen des Wassers in das Gebäude verhindert, können große Schäden einfach verhindert werden. Ebenso wird - besonders bei Neubauten - empfohlen, sensible Nutzungen, wie den Elektroverteiler oder eine Gasheizung, nicht im Keller und damit in einem überflutungsgefährdeten Bereich zu installieren. Besser sind diese Anlagen auf Erhöhungen oder in Obergeschossen aufgehoben.

Für weitere Maßnahmen empfehlen wir Ihnen den Maßnahmenkatalog Stark gegen Starkregen vom Lippeverband und die Broschüre Wassersensibel Planen und Bauen: Leitfaden zur Starkregenvorsorge für Hauseigentümer, Bauwillige und Architekten von den Stadtentwässerungsbetrieben Köln (StEB Köln).

Bei Fragen schreiben Sie uns gerne unter: klimaanpassung@stadt.neuss.de