Öl und Mehl – Bürgermeister klappert Mühlen ab
Gemeinsam mit dem Planungsdezernenten Christoph Hölters und dem Leiter der Wirtschaftsförderung Andreas Galland besuchte Bürgermeister Reiner Breuer zwei traditionsreiche Betriebe im Neusser Hafen.
Neben der Ölmühle der Firma C. Thywissen besichtigte das Stadtoberhaupt auch die seit 2014 zur Bindewald Guttig Mühlengruppe gehörende Plange Mühle auf der Hafenmole 2.
Breuer zeigte sich beeindruckt von den aktuellen Investitionen der beiden Unternehmen in ihre Neusser Standorte. Beide Betriebe wachsen, was im Fall der Plange Mühle sehr wörtlich zu nehmen ist. An der Hansastraße entstehen gerade neue Silos, welche die höchsten Gebäude im Neusser Hafen darstellen werden. Aber auch die Schiffannahme wurde modernisiert und erst Ende 2020 wurde die neue Bahnannahme in Betrieb genommen.
Weil die Getreidemüller an der Hansastraße das Ziel haben, künftig 20 % des Getreides über die Schiene zu beziehen. In diesem Punkt ist man am Hafenbecken 1 schon weiter. Trimodalität ist für die Firma Thywissen Realität und zugleich unverzichtbare Voraussetzung für den Verbleib am Standort Neuss. Wobei die Bedeutung des Verkehrsträgers Schiene künftig allein wegen der Bemühungen zur CO2-Optimierung weiter steigen wird.
Kein Wunder also, dass beide Betriebe die Bedeutung der Gleisharfe auf dem Wendersplatz für ihre künftige Entwicklung betonten. Um die Zustellgleise an den Hafenbecken I und II zu erreichen, machen die Züge auf dem Wendersplatz und dem Ausziehgleis zwischen Rennbahn und Europadamm „Kopf“. Der Wendersplatz ist Gegenstand eines vom Rat der Stadt beschlossenen Wettbewerbsverfahrens. Aufgabe dieses Wettbewerbs sei es nicht, das stellte Bürgermeister Breuer unmissverständlich klar, die Nutzung des Wendersplatzes durch den Güterverkehr der Hafenbetriebe in Frage zu stellen.
„Die für Ihre Belieferung notwendigen Gleisanlagen sind für den Wettbewerb als zwingend zu beachtende Vorgabe gesetzt“, so Breuer. Ein Bekenntnis zur industriellen Nutzung des Hafens, welches die Vertreter der Mühlen gerne hörten. Dass das „Notgleis“, also das an der Westseite des Hafenbeckens I verlaufende Gleis dann nicht (mehr) zur zwingend erforderlichen Gleisinfrastruktur zu zählen sein wird, wenn eine zweite (Hub-) Brücke für eine redundante Verbindung in und aus dem Neusser Hafen sorgt, war ebenfalls Konsens.
Die Vertreter von Stadt und Industrie verabredeten, in einem engen Austausch zu den Planungen der Betriebe einerseits und den städtischen Planungen für den Wendersplatz andererseits zu bleiben.
(Stand: 07.04.2021, Fi)