Dialog-Displays im Einsatz auf den Neusser Straßen

Insgesamt zehn sogenannte "Dialog-Displays" setzt die Stadtverwaltung auf den Neusser Straßen ein, um Verkehrsteilnehmer*innen ein direktes visuelles Feedback zu ihrer gefahrenen Geschwindigkeit zu geben und für die Einhaltung des Tempolimits zu sensibilisieren. Während bei angepasster Geschwindigkeit ein glücklicher grüner Smiley angezeigt wird, erscheint bei erhöhter Geschwindigkeit ein trauriger roter Smiley auf der Anzeige.

Seit Ende 2022 konnten so 31 Standorte im Neusser Stadtgebiet  überwacht werden. Dabei wurden die Geräte für jeweils rund drei Monate an einem Standort für eine beidseitige und teilweise verdeckte Messung eingesetzt. Dies ermöglichte die Erfassung valider Daten zur Wirkung der Dialog-Displays auf das Fahrverhalten an insgesamt 27 der 31 Standorte. Durch einen Abgleich der sichtbar erfassten Daten mit den teilweise verdeckten Messungen der Gegenrichtung, musste festgestellt werden, dass die Sichtbarkeit der Dialog-Displays nicht zu einer massiven Änderungen  der Fahrweise führt. So waren die Daten bei beiden Messungen nahezu identisch. Jedoch konnten in 15 Prozent der Messungen Werte festgestellt werden, die den gezielten Schwerpunkteinsatz des städtischen Radarwagens nötig machen.

Langzeitversuch zeigt keine Gewöhnungseffekte

Ein Langzeitversuch wurde zudem an der Villestraße in Hoisten durchgeführt. Mit dem Einsatz von zwei Geräten für die Messung in beide Fahrtrichtungen der L142 wurde untersucht, ob ein Gewöhnungseffekt bei längerem Einsatz der Dialog-Displays an einem Standort eintritt. Bei 940.000 Messungen in Fahrtrichtung Norf und 734.000 Fahrten in der Gegenrichtung konnte ein solcher Gewöhnungseffekt nicht festgestellt werden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag in beide Richtungen beständig bei 50 km/h, 85 Prozent der Fahrzeuge fuhren langsamer als 57 km/h. Diese Werte konnten fast unverändert bei jeder Zwischenauslesung festgestellt werden.

Defizite bei der Zuverlässigkeit der Geräte

Defizite sieht die Stadt Neuss aktuell bei der Zuverlässigkeit der Dialog-Displays. So treten seit Inbetriebnahme der Geräte immer wieder technische Probleme mit den Akkus und der eingespielten Software auf. Dadurch konnten Messungen teilweise nicht durchgeführt werden oder lieferten fehlerhafte Ergebnisse. Um die Zuverlässigkeit der Geräte zu verbessern und die Nutzbarkeit langfristig sicherzustellen, befinden sich fünf Geräte aktuell zur Reparatur bzw. Überholung beim Hersteller.

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Stand: 6. Februar 2024