20.01.2020 - Das Museumsjahr 2020
Offen – Neu – Und immer in Bewegung: Das Clemens Sels Museum Neuss stellt sein Jahresprogramm vor
Mit einem Jubiläum, außergewöhnlichen Ausstellungen und einem neuen Führungsformat startet das Clemens Sels Museum Neuss in das Jahr 2020.
Noch bis zum 1. März 2020 sind in der Sonderausstellung „Begegnungen. Die verbindende Sprache der Kunst“ 40 Bilderpaare, die sich aus je einem Objekt des Museumsbestands und der russisch-jüdischen Sammlung Rubinstein-Horowitz zusammensetzen, zu sehen. Gezielte Impulse und Interaktionen stoßen den Dialog mit einer breiten Themenvielfalt an und laden ein, den Exponaten auf individuelle Weise zu begegnen.
Die Frühjahrsausstellung „Vorsicht Glas! Hinterglasmalerei von August Macke bis heute“ eröffnet am 29. März 2020 und widmet sich einer speziellen Bildgattung, die für die Künstlerinnen und Künstler bis heute ein neues kreatives Experimentfeld eröffnet. Ausgehend von den Errungenschaften der „Rheinischen Expressionisten" und des „Blauen Reiters“ wird die Aktualität und Vielfalt aufgezeigt, die die Hinterglasmalerei auch heute noch besitzt. Auf seltene Werke von August Macke und Gabriele Münter, Heinrich Campendonk und Paul Klee, antworten Hinterglasbilder nach 1945 von Werner Schriefers und zeitgenössische Positionen: Michael Jäger, Camill Leberer und Gaby Terhuven. Ein besonderes Highlight erwartet die Besucherinnen und Besucher am Sonntag, 26. April 2020. Die Künstlerin Gaby Terhuven und der Künstler Michael Jäger sind im Clemens Sels Museum Neuss zu Gast und erläutern in einem gemeinsamen Rundgang ihre raumbezogenen Arbeiten, die eigens für die Ausstellung geschaffen wurden, sowie ihre individuelle Auseinandersetzung mit der Sammlung.
Im Anschluss geht es mit der Sonderausstellung „Fisch, Land, Fluss“ vom 16. August bis 25. Oktober 2020 auf eine Zeitreise durch die Fischereigeschichte. Spannende Exponate und viele originalgetreue Nachbildungen entführen den Besucher in wunderbare Wasserwelten und zehntausend Jahre Fischereigeschichte.
Mit der Eröffnung am 21. November 2020 schließt sich die große Ausstellung „Tanz aus Licht und Farbe. Loïe Fuller: Pionierin der Avantgarde“ an. Loïe Fuller war eine der innovativsten Künstlerinnen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts und eroberte mit ihrem Serpentinentanz zunächst Paris und dann Europa im Sturm. Ihre zukunftsweisenden Choreografien und technischen Innovationen im Bereich von Tanz, Licht- und Bühnendesign sowie des Films beeinflussten nachhaltig viele Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Theater- und Filmregisseure ihrer Zeit wie Auguste Rodin, Alexandre Dumas sowie Filippo Tommaso Marinetti und nahmen grundlegende Elemente der Medien- und Performancekunst des 20. Jahrhunderts vorweg.
In der letzten Woche der Ausstellung zu Loïe Fuller wird das Clemens Sels Museum Neuss zum Open Space. Damit erprobt das Haus ein neues und innovatives Format. Bei freiem Eintritt und einem vielfältigen Programm sind die Türen weit geöffnet, um die Ausstellungsräume zu einem ganz besonderen Ort der Aktion, des Austausches und der Begegnung werden zu lassen.
Die - kleine aber feine - Ausstellung „Mythos und Symbol“ vom 28. Mai bis 2. August 2020 im Grafischen Kabinett bietet erstmals wieder nach der großen Ausstellung zum 100. Geburtstag von Wilhelm Teuwen im Jahre 2008 einen intimen Einblick in das Schaffen des Künstlers. Die Gemälde, die um mythologische wie religiöse Themen kreisen, werden gemeinsam mit ausgewählten Werken auf Papier mit vergleichbaren Motiven präsentiert.
Mit „Kunst & Knirps“ geht eine neue Vermittlungsreihe an den Start: Das kurzweilige Format richtet sich speziell an Mütter und Väter mit ihren Babys im ersten Lebensjahr. Sonderausstellungen, besondere Highlights oder spannende Themen zur Sammlung werden in einer 40-minütigen Führung aufgegriffen und im Anschluss bei einer Tasse Kaffee im Gespräch vertieft.
Das Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik, begeht im Jahr 2020 gleich zwei Jubiläen: Vor 10 Jahren wurde der Kirkeby-Bau eröffnet und Frau Dr. Feldhaus, die mit ihrer Sammlung den Grundstein dafür legte, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. In Erinnerung an die ehemalige Museumsdirektorin wird am Sonntag, 8. März 2020, das Feld-Haus-Jubiläum mit einem bunten Programm gefeiert.
Bis zum 29. März 2020 ist dort noch die Sonderausstellung „Aufbruch ins Land der Farben“ zu sehen, die die Vielfalt der verschiedenen Druckverfahren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts präsentiert. Diesem historischen Rückblick schließt sich eine zeitgenössische Künstlerposition an.
Ab Sonntag, 19. April 2020, werden im Feld-Haus Papiercollagen der Kölner Künstlerin Frauke Dannert gezeigt. Frauke Dannert knüpft durch das Medium Papier nicht nur an die Sammlung Populärer Druckgrafik des Feld-Hauses an, sondern setzt sich in ihren Bildwelten auch thematisch mit dem Museumsstandort und dessen Gesamtkonzept von Architektur und Landschaft der Raketenstation Hombroich auseinander.
Mit Glamour, Mode und Popkultur geht es im September im Feld-Haus weiter. Vom 6. September 2020 bis 28. März 2021 tauchen die Besucherinnen und Besucher in der Sonderausstellung „Vintage Fashion. Paper Dolls aus der Sammlung des Wirtschaftswundermuseums“ in die bunte Welt der Papier-Anziehpuppen ein. Von den amerikanischen Filmstars der 1940er bis 1960er Jahre wie Elizabeth Taylor, Grace Kelly oder Rock Hudson bis hin zu den Swinging Sixties mit dem ersten Supermodell der Geschichte, Twiggy, erzählen die amerikanischen Paper-Dolls von der Mode, den Idealen und den Ereignissen ihrer Zeit. So wird das „Paperdolluniversum“ für viele Besucherinnen und Besucher noch einmal den Zauber vergangener Kindheitstage heraufbeschwören.