04.02.2022 - Wichtiger Beitrag zum Umweltschutz
Bau des Regenwasserklärbeckens zwischen Reuschenberg und Weckhoven beginnt
Die InfraStruktur Neuss AöR beginnt voraussichtlich und unter Berücksichtigung der Witterung am Montag, 14. Februar 2022, mit dem Neubau von zwei Niederschlagsbehandlungsanlagen, so genannten Regenklärbecken, für die Einzugsgebiete Erprather Straße in Reuschenberg und Weckhoven. Bereits vor Start werden dort ab dem 9. Februar 2022 Kampfmittelsondierungen durchgeführt. Die Anlagen werden jeweils den vorhandenen Regenwasserausläufen in die Erft vorgeschaltet und dienen künftig der Reinigung von behandlungsbedürftigem Niederschlagswasser aus dem jeweiligen Einzugsgebiet.
Der Bau erfolgt gemäß den Vorgaben aus dem Erlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus dem Jahre 2004. Der Bau der beiden Regenklärbecken ist nach aktueller Fassung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) zur Einhaltung des Umweltschutzes dringend notwendig und ist Bestandteil des Abwasserbeseitigungskonzeptes der InfraStruktur Neuss.
Insgesamt werden für diese Baumaßnahme ca. 800 m² Wald- bzw. Strauchfläche in Anspruch genommen. Davon etwa 200 m² dauerhaft, die anderen ca. 600 m² temporär für die Dauer der Baumaßnahme. Für die dauerhaft gerodete Fläche von ca. 200 m² wird an anderer Stelle im Neusser Stadtgebiet eine Fläche von rund 300 m² wiederaufgeforstet.
Der Verkehr zwischen Weckhoven und Reuschenberg wird während der Bauzeit an der Baustelle vorbeigeführt.
Die Grundstücke im Bereich der Erprather Str. 122 -134 sind fußläufig jederzeit zu erreichen. Soweit möglich wird außerhalb der Arbeitszeit eine provisorische Zufahrt in diesen Bereich gewährleistet.
Niederschlagswasser-Behandlungsanlagen in Neuss
Im Stadtgebiet gibt es bereits eine Vielzahl solcher Niederschlagswasser- Behandlungsanlagen, die oft nicht wahrgenommen werden, da diese sehr oft im Erdreich verbaut sind. Beispiele hierfür die Regenklärbecken Eintrachtstraße und Nierenhofstraße. Dort wird das Niederschlagswasser aus den Stadtteilen Neusser-Furth bzw. Reuschenberg behandelt. Gebaut als unterirdische Betonbecken mit Volumina von 290 m³ und 356 m³ sind diese im Stadtbild nicht zu erkennen. Die Reinigung wird hier gewährleistet, indem der bei einsetzendem Regen erste ankommende Spülstoß über eine Pumpe dem Schmutzwasserkanal zugeführt, weiter zur
Kläranlage transportiert und dort behandelt wird. Dieser erste Spülstoß ist vor allem durch sedimentierbare Grobstoffe, Schwimmstoffe und Reifenabrieb verunreinigt. Das darüber hinaus anfallende Niederschlagswasser kann dem Gewässer schadlos zugeführt werden.
Andere Anlagen sind in die planerische Gestaltung der Umgebung integriert, wie z.B. in Allerheiligen „Am Henselsgraben“. Dort ist einem Versickerungsbecken ein Regenklärbecken vorgeschaltet. Durch die naturnahe Gestaltung der technischen Anlage können die Bürgerinnen und Bürger die Flächen zur Naherholung nutzen. Am Konrad-Adenauer Ring kann das gereinigte Regenwasser nur gedrosselt an den Nordkanal abgegeben werden. Aus diesem Grund ist vor der Einleitung noch ein offenes Regenrückhaltebecken angeordnet. Dies hat sich über die Jahre zu einem Biotop mit reichlich Flora und Fauna entwickelt. Der Bereich der Regenklärung ist hier eingezäunt und eingegrünt und fast nicht mehr zu erkennen.
Weitere Planung von Regenklärbecken in Neuss Für die kommenden Jahre sind noch weitere Anlagen zur
Behandlung von Niederschlagswasser geplant. In der Neusser Innenstadt in der Erftstraße sowie im Glehner Weg werden zwei Betonbecken unterirdisch entstehen. Als Besonderheit und in Neuss einmalig ist in Rosellen der Bau eines Retentionsbodenfilterbeckens geplant. Hier soll das Niederschlagswasser über eine mit Schilf bewachsene Fläche von ca. 1.700m² auf natürliche Weise gereinigt werden. Bei all diesen Projekten sind strenge Vorgaben zum Umweltschutz vorgegeben und entsprechende Ökobilanzen einzuhalten.
Ausführliche Informationen auch zu der Baumaßnahme Erprather Straße finden sich online www.baustellenradarneuss.de.