10.05.2024 - Projektkurs organisiert Gedenken an Kriegstote
Bürgermeister dankt Schüler*innen für besonderes Engagement
Vor fast genau 79 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg in Europa - nach beinahe sechs Kriegsjahren und unfassbar großem Leid auf dem gesamten Kontinent. Um an die Kriegstoten zu erinnern, haben Schüler*innen des Marie-Curie-Gymnasiums eine Gedenkveranstaltung gestaltet, an der am Mittwoch, 8. Mai 2024, auch Bürgermeister Reiner Breuer teilgenommen hat. An der Kriegsgräberstätte der Alliierten auf dem Hauptfriedhof Neuss legten die Schüler*innen unter anderem einen Gedenkkranz mit großen Blüten aus Moosgummi nieder, auf die Friedensbotschaften der Schulgemeinde geschrieben wurden, und zündeten Kerzen an.
„Nach dem zweiten Weltkrieg konnte Europa aufatmen und die längste Periode ohne kriegerische Auseinandersetzungen des Kontinents begann. Doch die aktuelle weltpolitische Lage zeigt uns, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist – wir alle müssen uns Tag für Tag aktiv für ihn einsetzen! Dafür brauchen wir auch eine lebendige Erinnerungskultur und ich danke Ihnen daher sehr für Ihr außergewöhnliches Engagement und dafür, dass Sie die Geschichten der Verstorbenen weitertragen!“, richtete Bürgermeister Reiner Breuer das Wort an die anwesenden Schüler*innen.
Viele der Menschen, die während des Krieges in Neuss als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter gestorben sind, hatten nie einen individualisierten Grab- oder Gedenkstein. Das zeigten auch die Recherchen der Schüler*innen, die sich im Projektkurs Geschichte in den vergangenen Monaten gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annika Dötsch intensiv mit den Schicksalen deutscher sowie ausländischer Kriegstoter auseinandergesetzt haben. Dabei wurde der Projektkurs durch das Stadtarchiv und den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterstützt. Die Erkenntnisse aus der Arbeit des Projektkurses werden in den kommenden Monaten in die App Biparcours eingepflegt und so allen Interessierten zugänglich gemacht.
Der Projektkurs Geschichte am Marie-Curie-Gymnasium beschäftigt sich seit etwa zehn Jahren in enger Kooperation mit dem Stadtarchiv mit lokalhistorischen Fragestellungen und daraus resultierenden Forschungsprojekten. Beispielsweise hat der Kurs in Kooperation mit dem Sint-Pieterscollege in Leuven 2017/18 unter Beteiligung der beiden Stadtarchive zum Thema „Besatzung in Kriegs- bzw. Friedenszeiten“ gearbeitet und war am Fundraising-Projekt rund um das Friedensglockenspiel beteiligt.
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