
- ©
Neuss erprobt Schulstraßen
Pilotprojekt startet zum Schuljahr 2025/26
In Neuss sollen Straßen vor einigen Schulen probeweise zu den Bringzeiten für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Mit dem Konzept der sogenannten „Schulstraßen“ möchte die Stadt die Verkehrssituation vor Schulen sicherer gestalten.
Hintergrund: Sicherheit auf dem Schulweg verbessern
Der Stadtrat hatte bereits im März 2024 beschlossen, die neue rechtliche Möglichkeit zur Einrichtung von Schulstraßen zu nutzen. Dabei sollen Straßen direkt vor Schulen während der morgendlichen Stoßzeiten temporär für den Autoverkehr gesperrt werden. Ziel ist es, das häufig kritisierte „Elterntaxi“-Chaos zu verringern und den Schulweg für Kinder sicherer zu machen.
Die Initiative zur Einrichtung von Schulstraßen soll dabei von den Schulen selbst, Elternvertretungen, der Polizei sowie den jeweiligen Bezirksausschüssen ausgehen. Die Verwaltung hatte in den vergangenen Monaten Rückmeldungen und Wünsche aus der Schulgemeinschaft gesammelt und die Situation an allen Neusser Schulen analysiert.
Vier Schulen starten ins Pilotprojekt
Für das Pilotprojekt haben sich folgende Schulen bereit erklärt, an dem Verkehrsversuch mitzuwirken:
- Quirinus-Gymnasium
- Martin Luther-Schule / Kreuzschule
- Leoschule
- St. Konrad-Schule
Die ursprünglich ebenfalls angefragte Grundschule „Die Brücke“ konnte nicht genügend Verkehrshelferinnen und -helfer mobilisieren, die Pestalozzischule und die Burgunderschule haben sich gegen eine Teilnahme entschieden.
Diese Straßen werden gesperrt
Mit Beginn des Schuljahres 2025/26 sollen an den vier Pilotstandorten folgende Straßen zu den morgendlichen Bringzeiten (für jeweils 30 bis 45 Minuten, genaue Zeiten werden mit den Schulen abgestimmt) gesperrt werden:
- Sternstraße / Ecke Drususallee (Einrichtung einer Kiss+Ride-Zone vor dem Martin-Luther-Haus Drususallee und Breite Straße)
- Krurstraße / Ecke Gielenstraße (Einrichtung von Kiss+Ride-Zonen auf der Gielenstraße - ehemalige Bushaltestelle - und Kaiser-Friedrich-Straße - gegenüber Viktoria-Hotel)
- Am Kivitzbusch / Ecke Frankenstraße (Einrichtung einer Kiss+Ride-Zone vor der Einmündung Frankenstraße)
- Löhrerstraße / Ecke Konradstraße (Einrichtung einer Kiss+Ride-Zone auf der Konradstraße)
Zur Unterstützung werden sogenannte Kiss-and-Ride-Zonen außerhalb des gesperrten Bereichs eingerichtet, um einen geordneten Ausstieg der Kinder zu ermöglichen. Die Sperrungen werden mit Verkehrszeichen und zusätzlichen Leitkegeln, die von Verkehrshelfern aus Elternschaft und Schule aufgestellt werden, gesichert.
Begleitung und Auswertung
An den vier Pilotstandorten ist die Maßnahme zunächst für die Dauer eines Schuljahres geplant. Polizei und Verwaltung werden die Sperrungen besonders in der Anfangszeit und dann nach personeller Verfügbarkeit, intensiv begleiten. Zudem werden die Auswirkungen dokumentiert und im Frühjahr 2026 über eine Fortführung entschieden.
Über die Erprobung der Schulstraßen wird auch in der Sitzung des Unterausschuss Mobilität am Dienstag, den 29. April 2025 berichtet.